Man kennt die Technologie eher aus der Produktion von Raketentanks für die Raumfahrt – ein steirisches Jungunternehmen bringt "Rührreibschweißen" ("Friction Stir Welding") jetzt aber auch in die Massenproduktion.

Als Spin-off der Technischen Universität Graz entstanden, hat sich Stirtec dadurch fünf Jahre nach offizieller Ausgründung und intensiver Entwicklungsarbeit als Partner von führenden Automobilkonzernen etabliert. Geschäftsbeziehungen gibt es mit vielen großen Premium-Herstellern und Zulieferern, jetzt etwa konnte das Premstättener Unternehmen mit fast 100 Prozent Exportquote einen millionenschweren Großauftrag eines amerikanischen Automobilzulieferers an Land ziehen.

Stirtec-CEO: Roland Rathner
Stirtec-CEO: Roland Rathner © Stirtec

Nach Alabama werden die Steirer eine mehrfach verkettete Hightechanlage liefern, die es ermöglicht, "Batteriegehäuse für Elektro- und Hybridfahrzeuge mit höchster Zuverlässigkeit, Gasdichtheit und Crashfestigkeit herzustellen", wie es von Stirtec mit Fokus auf die Stärken des eigenen Verfahrens heißt. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen, bekannten Fügeverfahren: Die einzelnen Bauteile werden beim Schweißen im festen Zustand verbunden und müssen nicht aufgeschmolzen werden. Abgesichert von Patenten zählt man sich bei Stirtec zu "den weltweiten Vorreitern in der Rührreibschweißtechnologie".

Personal und Umsatz verdoppeln

Das zwanzigköpfige Team soll jetzt deutlich erweitert werden, gesucht wird auch nach einem neuen Standort im Grazer Süden. "Wir wollen das Personal um 50 Prozent aufstocken und auch den Umsatz im kommenden Jahr verdoppeln", lässt Roland Rathner wissen, der gemeinsam mit den Gründern Thomas Weinberger und Gunter Figner Stirtec leitet.

Stirtec-Gründer: Thomas Weinberger und Gunter Figner
Stirtec-Gründer: Thomas Weinberger und Gunter Figner © Stirtec

Auch eine Investitionsrunde konnte Stirtec jüngst erfolgreich abschließen, das Unternehmen sicherte sich dabei 3,7 Millionen Euro für Geschäftsausbau und Weiterentwicklung. Als führender Investor fungierte die steirische Beteiligungsgesellschaft eQventure (rund um Herbert Gartner), der jetzt knapp 55 Prozent am Unternehmen gehören. Den Rest teilen sich die beiden Gründer auf.