Der jüngste KV-Abschluss in der Metalltechnischen Industrie mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 3,46 Prozent bedeutet für die Arbeitgeber einen jährlichen Mehraufwand von rund 261 Millionen Euro - davon kommen aber nur 114 Millionen Euro bei den Dienstnehmern an, hat der Ökonom Friedrich Schneider von der Linzer Kepler-Universität errechnet. Allein die kalte Progression frisst 29 Millionen Euro auf.

Die 114 Millionen Euro, die den Metall-Arbeitnehmern von der Lohnerhöhung übrig bleiben, ergeben eine Steigerung von 2,85 Prozent bei den Nettobezügen, "immer noch mehr als die Inflation, aber deutlich weniger für die Abgeltung von Produktivitätssteigerung und Arbeitszeitflexibilisierung als angestrebt", sagt Schneider. "Ein Reallohnzuwachs geht sich nur aus, wenn der Abschluss deutlich über der Inflationsrate liegt, weil der Staat so viel mitschneidet", so Schneider.

68 Millionen Euro für Sozialversicherung

Die Sozialversicherung erhält durch die Dienstgeber- und Dienstnehmerbeiträge insgesamt 68 Millionen Euro und sonstige Empfänger von Dienstgeberabgaben 18 Millionen Euro. Der Staat behält an Lohnsteuer rund 61 Millionen Euro ein, wobei in diesem Betrag eine kalte Progression von etwa 29 Millionen Euro enthalten ist. Auch Arbeiterkammer und Gewerkschaften würden bei den Lohnerhöhungen mitschneiden, das seien aber keine nennenswerten Beträge, sagte Schneider.

Die Darstellung in Prozent zeigt, dass die Arbeitnehmer nur 44 Prozent des Mehraufwandes der Arbeitgeber bekommen - 56 Prozent werden durch die verschiedenen Abgaben weggefressen. "Alleine durch die Abschaffung der kalten Progression würden sich diese Prozentsätze auf 55 Prozent zu 45 Prozent zugunsten der Arbeitnehmer verändern, auch dann würde ihnen immer noch fast die Hälfte weggenommen."