Das EU-Parlament hat am Mittwoch in Straßburg neue Vorschriften zur Preisdeckelung für Telefonate ins EU-Ausland beschlossen. Der Gesetzgebungsprozess ist somit abgeschlossen. Ab 15. Mai 2019 dürfen Telefonate innerhalb der EU nur mehr 19 Cent pro Minute und SMS maximal sechs Cent kosten. Nutzer werden künftig besser geschützt, die EU-Staaten müssen den Ausbau von 5G-Netzwerken vorantreiben.

Auslandstelefonate fallen nicht unter die Roaming-Regelung. Roaming fällt an, wenn man vom Ausland nach Österreich telefoniert - doch hat die EU den höheren Roaminggebühren bereits einen Riegel vorgeschoben. Das am Mittwoch beschlossene Gesetz betrifft Anrufe von einem EU-Land ins EU-Ausland.

Der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig zeigte sich erfreut, auch wenn "es noch viel zu tun" gebe. "Denn Auslandstelefonate in der EU bleiben teurer als Inlandstelefonate. Und es bleibe unmöglich, sich irgendwo in Europa die SIM-Karte des günstigsten Anbieters zu kaufen und sie dann europaweit auf Dauer zu nutzen", erklärte Rübig. Auch sei es "völlig widersinnig, dass ein Telefonat in ein anderes EU-Land mehr kostet, als von dort nach Österreich", so Rübig. Dieses Relikt aus der Vergangenheit müsste weg.

Der SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer betonte, es sei "ein wichtiger Kompromiss, dass Telefonate innerhalb der EU günstiger werden". Der logisch nächste Schritt wäre "überhaupt die Abschaffung der Auslandsgebühren. Das war unter österreichischem Ratsvorsitz allerdings nicht möglich", so Weidenholzer. "Da wollte man lieber ein Zuckerl ins Körberl der Telekom-Lobby legen", kritisierte er.