Die Regierung appellierte am Montag an die Verhandler, den bewährten österreichischen Weges des Dialoges nicht zu verlassen. Lohnverhandlungen seien zwar, im Gegensatz zu anderen Politik-Bereichen, tatsächliche Aufgabe der Sozialpartner. Die Regierungsspitze nahm zum derzeitigen Stand der Verhandlungen Stellung.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) betonte, „der österreichische Weg war immer geprägt von Erfolgen und Lösungen am Verhandlungstisch." Es sei "ein Zugehen auf den Verhandlungspartner und der Dialog zu führen."

"Am Erfolg des Landes teilhaben lassen"

Österreichs Wirtschaft, so Kurz, entwickle sich gut, stehe aber auch im internationalen Wettbewerb vor großen Herausforderungen: "Vor diesem Hintergrund appellieren wir an die Verhandlungspartner, im guten Dialog einen fairen Gehaltsabschluss zu erzielen, von dem die Arbeitnehmer am Erfolg des Landes teilhaben und die Unternehmen weiter von der guten Wirtschaftsentwicklung profitieren.“

"Faire Erhöhung"

Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ) appellierte an die Verhandlungspartner, "alle sollen vom Aufschwung fair profitieren, Wirtschaft und Arbeitnehmer." Es brauche "ein faires Angebot und eine faire Erhöhung. Deshalb appellieren wir an die Sozialpartner, nicht den Weg des Widerstandes zu gehen, sondern den der Gemeinsamkeit." Die Verhandler sollten sich "solange an einen Tisch setzen, bis es eine für beide Seiten zufriedenstellende Einigung gibt." Streik sei, so Strache, "ein absolut legitimes letztes Kampfmittel der Gewerkschaft, aber Konflikte lassen sich immer besser am Verhandlungstisch lösen, als auf der Straße." Der "bewährte erfolgreiche österreichische Weg" müsse beibehalten werden.