Im Februar erwarb die BGO Holding GmbH der Unternehmer Erhard Grossnigg und Martin Bartenstein sämtliche Anteile am oberösterreichischen Büromöbel-Experten hali sowie eine Option auf alle Anteile am insolventen Büromöbel-Produzenten Svoboda. Als Ziel wurde stets angeführt, "eine Büromöbelgruppe europäischen Formats zu schaffen". Nun stimmt die Bundeswettbewerbsbehörde dem Zusammenschluss - unter der Einhaltung einiger Auflagen - zu. 

Laut Wettbewerbsbehörde haben die Unternehmen folgende fünf Verpflichtungserklärungen als Auflagen für die nächsten drei Jahre zugestimmt:

1. Erhalt von drei von vier Produktionsstandorten (Waidhofen/Ybbs, Neudörfl/Leitha und Eferding).
2. Erhalt von drei von vier Marken (Bene, Neudoerfler, Hali).
3. Das Preisniveau bleibt bei gleicher Qualität für Bestandskunden unverändert (Ausnahme: Inflationsanpassung).
4. Hali und Svoboda sind bei Angebotslegung und Preisgestaltungen weisungsfrei.
5. Regelmäßige Berichtspflicht der BGO Holding GmbH.

"Der Prozess hat sich für uns sehr langwierig, zeit- und kostenintensiv gestaltet. Dennoch haben wir uns nicht von unserem Vorhaben abbringen lassen. Wir sehen hier eine große Chance, weit über die Grenzen Österreichs Bedeutung im Büromöbelbereich zu erlangen. Daher haben wir die von der Behörde gewünschten Auflagen - trotz wesentlicher betriebswirtschaftlicher Nachteile für uns - akzeptiert", erklärt Erhard Grossnigg im Zuge der Entscheidung der Behörde.

Behörde erwartet "positiven Beschäftigungseffekt"

Die BWB verteidigte die Entscheidung vorsorglich gegen Kritik. Durch den Onlinehandel gebe es einen globalen Wettbewerbsdruck. "Betrachtet man den Zusammenschluss gesamtwirtschaftlich, war es wichtig die Standorte und Markenerhalt zu sichern. Es ist zu erwarten, dass es einen positiven Beschäftigungseffekt gibt", hieß es in der Aussendung der Behörde. Experten hatten die Übernahmen als heikel eingeschätzt.

Die BGO Holding hatte 2015 den niederösterreichischen Büromöbelhersteller Bene übernommen und kurze Zeit später das burgenländische Unternehmen Neudoerfler Office Systems. Neudörfler gehörte zuvor Grossnigg alleine.