In der Sanierung des bisher größten Insolvenzfalles in der Steiermark im Jahr 2018 gelang am Donnerstag ein wichtiger Schritt. Wie die Gläubigerschützer AKV und KSV mitteilen, ist der Sanierungsplan der Chemisch Thermische Prozesstechnik GmbH (CTP) angenommen worden. Die Fortführung soll über den neu eingestiegenen Investor NCA Container- und Anlagenbau GmbH mit Sitz in St. Paul im Lavanttal finanziert werden. 69 von ursprünglich 89 Arbeitsplätzen sollen erhalten bleiben, so der Plan.

Die Grazer CTP hatte Ende Jänner am Zivillandesgericht Graz einen Konkursantrag gestellt. Die Überschuldung betrug nach Angaben des Unternehmens 15,4 Millionen Euro. Die Auftragsbücher sind laut Eigenangaben voll.

Das 1985 gegründete Umwelttechnik-Unternehmen beschäftigt sich mit Anlagenbau für die industrielle Abgasreinigung. Der Umsatz sei seit 2015 stetig gesteigert worden, doch notwendige Finanzierungen der japanischen Miteigentümer seien ausgeblieben, teilten die Geschäftsführer in einer Aussendung mit. Die Aufträge wurden immer größer, weshalb auch immer mehr Vorleistungen nötig waren. Dafür habe das freie Kapital jedoch nicht ausgereicht, erklärten Kreditschützer auf APA-Nachfrage. Zudem verlor die CTP "Standard-Projekte" an Billiganbieter.

Zur Rettung beigetragen hat vor allem eine Kapitalerhöhung von 1,25 Millionen Euro durch die Gesellschafter. Die Gläubiger sollen eine 20-prozentige Quote erhalten. Sollte es dennoch zu einer Liquidation kommen, werden außerdem die Aktiva auf die Gläubiger aufgeteilt.