457.174 Kraftfahrzeuge wurden laut Statistik Austria im Vorjahr neu zugelassen, ein Plus von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zuletzt gab es 2011 soviele Neuzulassungen.Damit kommt Österreich auf einen Bestand von 6,77 Millionen Kfz, 4,9 Millionen davon sind Pkw.

Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass Hybrid-Autos und Elektrofahrzeuge mit einem Plus von 85,5 und 42 Prozent das stärkste Wachstum verzeichnen. Allerdings sind die absoluten Zahlen mit 8161 Hybriden und 5433 E-Autos vergleichbar gering. Dem stehen über 163.500 neu zugelassene Benzinger und mehr als 175.600 zugelassene Diesel-Pkw gegenüber. Österreich ist damit weiterhin ein Dieselland, auch wenn der Marktanteil des Diesels gesunken ist.

Firmen kaufen E-Autos

Bei Elektrofahrzeugen zeigt sich ein weiterer Trend. Über drei Viertel der Neuzulassungen geht auf Firmen oder Gebietkörperschaften zurück. Die meisten neuen E-Autos gab es mit einem Antiel von 20,5 Prozent in Niederösterreich. In der Steiermark wurden 15,7 Prozent aller neu zugelassenen E-Pkw gekauft.

Generell zeigt sich, dass die Österreicher auf PS-starke Autos stehen. 65,8 Proeznt der Neuanmeldungen hat mehr als 106 PS. Dabei wird der Hubraum aber tendenziell kleiner. Das stärkste Wachstum verzeichneten Autos mit einem Hubraum zwischen 501 und 1000 ccm Hubraum.

VW bleibt beliebteste Automarke

Nach Marken blieb VW mit 16,6 Prozent der Neuanmeldungen Marktführer, der deutsche Autobauer konnte in Österreich voriges Jahr trotz Diesel-Skandals sogar um 3,9 Prozent zulegen. Skoda, 2016 noch an dritter Stelle, landete 2017 mit einer Zunahme von 19 Prozent und 7,1 Prozent Marktanteil in der Anmeldungsstatistik auf Platz zwei. Rückläufig waren die Neuzulassungen von Opel (minus 5,9 Prozent), BMW (minus 1,7 Prozent) und Audi (minus 13 Prozent). Stärker lief es für Ford (plus 7,6 Prozent), Renault (plus 4,6 Prozent), Hyundai (plus 18,7 Prozent), Mercedes (plus 12,5 Prozent) und Seat (plus 14,4 Prozent).

Starkes Plus bei Traktoren, Minus bei Motorrädern

Richtig in Kauflaune waren im Vorjahr die Bauern. Bei Traktoren gab es ein Plus von 19,9 Prozent. Und auch die Frächter im Transitverkehr haben freudig zugegriffen: Bei Sattelzugfahrzeugen gab es einen Anstieg um 7,4 Prozent. Noch stärker war die Kauflust bei den Paketzustellern - bei Lkw unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht legte die Zulassungszahl um 11,18 Prozent zu.

Ein hartes Jahr erlebten hingegen die Motorradhändler, die ein Minus von 16,5 Prozent verdauen mussten.

Deutlich schwächer gewachsen als der Markt für Neufahrzeuge ist der Gebrauchtwagenmarkt, hier gab es einen Anstieg von 1,4 Prozent auf 853.244 Fahrzeuge.

Branche warnt vor Fahrverboten

Die Pressekonferenz zur Präsentation der Zulassungszahlen 2017, die auch als Auftakt für die zwölfte Auflage der Vienna Auto Show am Wiener Messegelände diente, nutzten die Vertreter der Autobranche, um vor Fahrverboten für Dieselfahrzeuge in Städten zu warnen. Unterstützung bekamen sie dabei von ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger, der für sich eine Zustimmung in den nächsten drei Jahren ausschloss, aber darauf verwies, dass hier viele Akteure am Werk sind. Günther Kerle, Vorsitzender der Automobilimporteure konkretisierte: "Das können die Städte selbst entscheiden."