Ich bin als Tierpflegerin angetreten. Die Pinguine bleiben". So sprach die neue Chefin der Österreich Werbung Petra Stolba noch Anfang November, als sie bei ihrem Amtsantritt landauf landab zur umstrittenen Werbelinie befragt wurde.

Pinguine ade. Nach nicht einmal einem Jahr ist von den tierschützerischen Ambitionen nichts mehr zu spüren. Die Österreich Werbung trennt sich nach zehn Jahren von der Werbeagentur Loewe GGK. Und damit auch von den beiden Pinguinen Joe und Sally, an die sich die Tourismuswirtschaft nach anfänglichem Unverständnis mittlerweile schon fast gewöhnt hat. Man erinnere sich an das Jahr 2002, als der damalige Tourismusreferent Karl Pfeifenberger den Pinguinen sogar ein Einreiseverbot nach Kärnten erteilt hat. Das wurde mittlerweile aufgehoben, doch heiß war die Sympathie zu den beiden Gesellen, die aus der Kälte kamen, nie.

Heimreise. Seit gestern Mitternacht haben Joe und Sally ein Rückfahr-Ticket zum Südpol, das sie Ende des Jahres lösen werden. Zu nächtlicher Stunde ist nach einer EU-weiten Ausschreibung der Zuschlag für die Werbeagentur TBWA gefallen. Das heißt, sie "verbraten" ab Jänner fünf Jahre lang einen Werbeetat von 20 Millionen Euro.

Neues Konzept. Die Kreativen haben bereits mit einem neuen Konzept einer Kampagne beeindruckt, die Ende Dezember vorliegen soll. Die Pressesprecherin der Österreich Werbung Eleonore Gudmundsson verrät nur so viel: "Es wird etwas ganz Neues, Frisches. Damit wird vor allem die Lebensart der Österreicher abgebildet." Sie spricht von Weiterentwicklung und einem Markenvertiefungsprozess, der stattfinden soll. "Ein großes Thema wird die Kulinarik sein", lüftet sie ein kleines Detail.

Werbung. Die Globetrotter, die die Österreich Werbung auf unzähligen Werbemitteln fünf Jahre lang begleitet haben, werden nicht mit Schimpf und Schande davon gejagt. Gudmundsson bedankt sich: "Wir haben mit den sympathischen Kerlen etliche Preise eingeheimst. Nach so langer Zeit ist es notwendig, die Werbelinie zu überdenken und zu ergänzen."