Der diesjährige Wirtschaftsnobelpreis geht an drei Ökonomen, die sich mit der Rolle von technologischem Fortschritt und Wachstum beschäftigen. Dies teilte das Komitee der Königlich-Schwedischen Wissenschaftsakademie in Stockholm mit, die den von der Schwedischen Notenbank gestifteten Preis vergibt.
Joel Mokyr (geb. 1946), ein israelisch-US-amerikanischer Wirtschaftshistoriker, bekommt für die Identifikation der Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum durch technologischen Fortschritt die eine Hälfte der Auszeichnung.
Die zweite Hälfte der Auszeichnung geht an Philippe Aghion (geb. 1956), einen französischen Ökonomen und Professor am Collège de France, sowie Peter Howitt (geb. 1946), einen kanadischen Wirtschaftswissenschafter, für „ihre Theorien zum nachhaltigen Wachstum durch kreative Zerstörung“. Die beiden entwickelten ein bedeutendes mathematisches Modell, das erstmals erklärte, wie sich Innovationen auf Firmen und damit auch Volkswirtschaften auswirken. Aghion arbeitet in Paris und London, Howitt an der Brown University in den USA.
Die Aufklärung als Katalysator
Technologischer Fortschritt entsteht aus einem kulturellen Umfeld, das Wissen, Austausch und Neugier fördert. Mokyr betont die „Culture of Growth“ – das ist auch der Titel seines Buchs von 2016 –, wonach die Europäische Aufklärung eine intellektuelle Atmosphäre, in der Innovation als gesellschaftlich wertvoll galt, geschaffen hat.
Aghion und Howitt erklären hingegen, wie Innovation ökonomisches Wachstum antreibt. Gemeinsam decken sie den Übergang von Ideen zu Wachstum ab – vom historischen Ursprung bis zur modernen Theorie.