Gemeinsam mit seinem Bruder Thomas hatte Michael Röther den seit 1972 bestehenden Modehandel aus Baden-Württemberg ab 1996 zur internationalen Röther-Gruppe ausgebaut. 2015 expandierte das Familienunternehmen mit dem Konzept „Modepark“ nach Österreich und siedelte sich zunächst in Salzburg an. 2023 - mitten in der Flaute im Einzelhandel und in der Zeit der Modepleiten - sperrte der Standort Klagenfurt auf. „Klagenfurt ist eine aufstrebende Stadt, die durch die Koralmbahn-Verbindung einen weiteren Aufschwung erleben wird“, so Michael Röther bei der Eröffnung. Das Konzept: ein Shop-in-Shop-Geschäft mit Marken von S.Oliver über Street One, Only und Jack & Jones bis zu Vero Moda. Das Sortiment: mittelpreisig.
Dann folgten Hiobsbotschaften. 2024 musste das Unternehmen, angewachsen auf 2500 Beschäftigte und 54 Standorte - den plötzlichen und unerwarteten Tod Michael Röthers bekanntgeben. Er starb mit 61 Jahren. Seit Mai 2025 ist klar, dass Röther seinen allerersten Österreich-Standort im „Zentrum im Berg“ (ZiB) in Salzburg schließt. Die Frequenz dort passt dem Unternehmen, das mehr als 300 Millionen Euro Umsatz macht, nicht mehr.
„Klagenfurt hat Potenzial“
In Klagenfurt entwickelt sich der bald zwei Jahre bestehende Standort Klagenfurt jedoch „stabil“. Die Geschäfte liegen „innerhalb unserer Erwartungen“, die Kundenfrequenz sei „konstant“, heißt es von Röther, obwohl auch dieser Standort gelitten hat: Untermieter Pepco ist ausgezogen. Dennoch: „Wir freuen uns über das anhaltende Interesse an unserem Sortiment und die positiven Rückmeldungen unserer Kunden. Wir sehen in Klagenfurt nach wie vor Potenzial und setzen auf gezielte Maßnahmen zur weiteren Aktivierung des Standorts.“
„Zeichen für unser Engagement in Kärnten“
Aber nicht nur das. Wenn der Modepark in Salzburg im September schließt, sperrt in Villach ein neuer auf. Am 4. September soll Eröffnung sein. Röther adaptiert für sich Räumlichkeiten im ehemaligen Leiner-Gebäude in der Kärntner Straße. 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen es sein, 30 Mitarbeiter beschäftigt werden. „Damit setzen wir ein klares Zeichen für unser Engagement in Kärnten. Die Entscheidung für den Standort Villach ist aufgrund der hohen Kaufkraft gefallen und des attraktiven Einzelhandelsumfeldes auf dem Areal.“ Kaufen die Villacher nicht auch im Internet? „Unsere Kunden schätzen beim Modeeinkauf die Haptik“, heißt es von Röther. Mit Wien und Wiener Neustadt sind es dann wieder vier Modeparks in Österreich.