In Deutschland ist der Preisabstand zwischen Elektroautos und Verbrennern einer neuen Berechnung zufolge im Mai auf den tiefsten Stand seit 2020 gesunken. Ein durchschnittliches Elektroauto sei nur noch 3.655 Euro und damit 11 Prozent teurer als ein durchschnittlicher Verbrenner, erklärte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Bochumer Center Automotive Research am Freitag. Im Vergleich zum April sank der Preisabstand zwischen E-Auto und Verbrenner um 13,5 Prozent.
Die Analyse betrachtet die Transaktionspreise, also den Listenpreis abzüglich eventueller Rabatte und staatlicher Anreize, der 20 jeweils meist verkauften Verbrenner- und E-Modelle.
Höhere Rabatte bei neuen E-Autos
Den Tiefstand beim Preisabstand begründet Dudenhöffer vor allem mit „deutlich höheren“ Rabatten auf neue E-Autos. Im Mai wurden der Auswertung zufolge 17,4 Prozent Nachlass gewährt – das sei der höchste E-Auto-Rabatt, „den wir seit unserer Rabatt-Beobachtung gemessen haben“, erklärte er.
Der Transaktionspreis für ein durchschnittliches Elektroauto betrug demnach im Mai 36.519 Euro. „Ein Grund für die gesunkenen Transaktionspreise ist, dass Tesla Model 3 aus unserem Vergleich herausgenommen wurde und durch wichtigere Modelle ersetzt wurde“, hieß es weiter - genannt wurden etwa Modelle von Kia, Volvo, Toyota und Ford. Nicht mehr der US-Konzern Tesla treibe die Elektromobilität, sondern Autobauer mit „besseren“ Preisen.
VW dominierte zuletzt deutschen E-Auto-Markt
Im deutschen Elektroautomarkt dominierte zuletzt der VW-Konzern. Nicht nur, dass die Kernmarke mit 9725 neu zugelassenen reinen Elektroautos im April weit vor der Konkurrenz liegt, auch die Plätze zwei, vier und fünf gehen an Marken aus dem Wolfsburger Konzern. Skoda gelingt es dabei sogar, BMW von Platz zwei zu verdrängen, wenn auch mit 4216 zu 4151 Autos denkbar knapp – unter anderem dank des neuen Elroq, der inzwischen auf hohe Neuzulassungszahlen kommt.
Die Ränge vier und fünf gehen laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes an Audi mit 3390 und Seat mit 3196 Stromern vor Mercedes-Benz mit 2626. Blickt man auf den kompletten Zeitraum seit Jahresbeginn, ist die Reihenfolge in der Spitze fast identisch – nur liegt BMW dann noch vor Skoda.
Tesla hat dagegen auch im April seinen Absturz fortgesetzt. Mit 885 Neuzulassungen fällt der Elektroautohersteller, der vor wenigen Jahren noch die Nummer eins in Deutschland war, aus den Top10 und landet auf Rang 16. Hier dürften sich weiterhin das politische Engagement des Konzernchefs und größten Anteilseigners Elon Musk bemerkbar machen, möglicherweise aber auch noch Auswirkungen des Modellwechsels beim Model Y.