Mark Zuckerberg wird ebenso aussagen wie die frühere Facebook-Vorständin Sheryl Sandberg oder Instagram-Mitgründer Kevin Systrom. Dazu sind noch zahlreiche weitere frühere und aktuelle Manager von Facebook, TikTok, Snap oder Alphabet in den Zeugenstand geladen.

Wenn in Washington heute das Kartellverfahren gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta beginnt, wird es an unternehmerischer Prominenz nicht mangeln. Besonders pikant ist freilich der zentrale Vorwurf, den die Federal Trade Commission (FTC) an Meta richtet: Der Konzern würde den Markt für soziale Netzwerke de facto zu einem Monopol machen. Es gäbe keinen anderen, größeren Online-Raum mehr, um auf dem Laufenden zu bleiben und mit Freunden oder Familie zu kommunizieren.

(FILES) Meta founder and CEO Mark Zuckerberg speaks during Meta Connect event at Meta headquarters in Menlo Park, California on September 27, 2023. Meta plans to add an artificial intelligence app to its stable of stand-alone offerings including Instagram, Facebook and WhatsApp, according to a report February 27, 2025 by CNBC. (Photo by JOSH EDELSON / AFP)
Meta-Lenker Mark Zuckerberg © AFP/Josh Edelson

Folgt das Gericht der Behörde, könnte es am Ende laut Juristen zu einer Zerschlagung von Meta kommen. Konkret steht eine Abspaltung der Netzwerke WhatsApp und Instagram im Raum – zweifelsohne ein markanter Angriff auf Metas 1,3 Billionen US-Dollar schweres Werbegeschäft. Bis es dazu kommen könnte, wird freilich noch einiges an Zeit vergehen. Der bevorstehende Prozess wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern, danach beginnt die Phase der möglichen Einsprüche.

Hat sich Facebook „dem Wettbewerb entzogen“?

Wie aber sieht die Argumentationslinie der FTC aus? Im Zentrum stehen die Zukäufe Instagrams und WhatsApps. Die 2012 und 2014 um eine Milliarde US-Dollar beziehungsweise 19 Milliarden US-Dollar zum Facebook-Konzern wanderten. Diese, so sagt es die FTC, hätten nie und nimmer erlaubt werden dürfen. Facebook hätte sich dadurch „dem Wettbewerb entzogen“. Meta hält diesem Befund entgegen, dass es weiterhin ausreichend Wettbewerb im Social-Media-Segment geben würde.

Eingereicht hatte die FTC die Klage gegen Meta bereits 2020, zunächst aber wurde sie mit der Begründung wieder abgewiesen, dass nicht ausreichend Beweise für die zentrale Behauptung vorliegen würden. Die Behörde reichte Datenmaterial nach und besänftigte das Gericht so 2022. Facebook beschwerte sich, verzögerte das Verfahren dadurch, musste aber im November 2024 final akzeptieren, dass die Sache vor Gericht landet.

File - Lina Khan, then a nominee for Commissioner of the Federal Trade Commission (FTC), speaks during a hearing, April 21, 2021 in Washington. The FTC, now chaired by Khan, is proposing sweeping changes to a decades-old law that regulates how online companies can track and advertise to children. (Graeme Jennings/Pool via AP, File)
Ex-FTC-Chefin Lina Khan © AP/Graeme Jennings

Zumindest eine entscheidende Personalie hat sich in dieser Zeit übrigens geändert: Bereits knapp nach seiner Inauguration Ende Jänner ersetzte US-Präsident Donald Trump FTC-Chefin Lina Khan mit Andrew Ferguson. Kurz davor ließ Khan CNBC noch wissen, sie hoffe, dass die neue Administration sich nicht auf einen zahnlosen „sweetheart deal“ mit Mark Zuckerberg einlasse.

Wie der neue FTC-Chef zu all dem sagt? „Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sich alle an die Kartellgesetze halten. Und wenn sie es nicht tun, gehen wir vor Gericht.“