Die Schnäppchenjäger sind in den vergangenen Wochen offenbar fündig geworden. Am letzten Kärntner Standort der insolventen KikaLeiner-Kette in Klagenfurt haben Zierkissen, Deko, Teppiche und Möbel einer tristen Leere Platz gemacht. „Die Mitarbeiter hatten mittlerweile auch Zeit die Folgen des Konkurses sacken zu lassen. Bei ihnen hat sich Ernüchterung breitgemacht. Viele wissen nicht, wie es jetzt weitergehen soll“, beschreibt Günther Muhrer von der Gewerkschaft die gedrückte Stimmung in der Filiale der Möbelhauskette. 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zehn Arbeiter vom Möbelbau sind laut Gewerkschaft betroffen. „Ihre finanziellen Ansprüche sind gesichert, wenn es auch bis zur Auszahlung mitunter etwas dauern kann“, sagt Muhrer.

Etwa zwei Drittel der Betroffenen am Klagenfurter Standort sind über 22 Jahre im Unternehmen tätig gewesen und fallen noch in die Abfertigung alt. „Viele haben sogar ihre Lehre bei Kika absolviert und haben noch nie woanders gearbeitet“, sagt Muhrer. Für sie wird nun mit Unterstützung vom Land Kärnten und AMS eine Arbeitsstiftung eingerichtet, die dafür sorgen soll, dass sie fit für neue Bewerbungen werden aber auch andere berufliche Möglichkeiten ausloten können. An den Details arbeitet die Gewerkschaft gerade. „Das Ziel ist, dass die Betroffenen die Krise auch als Chance nutzen und sich vielleicht beruflich verbessern können“, sagt Muhrer. Potenziale ortet er in der Pflege oder Fertigung. In diesen Bereichen könnten sich für die Jobsuchenden auch bessere Verdienstmöglichkeiten auftun. Arbeitsstiftungen sind im Gegensatz zu Kärnten in anderen Bundesländern wie etwa Niederösterreich aufgrund anderer gesetzlicher Rahmenbedingungen noch nicht fix..

Nachnutzung offen

Wie die in den kommenden Wochen frei werdende Immobilie nachgenutzt wird, ist derzeit offen. Das Gebäude ist im Eigentum der Grazer Supernova Gruppe und hat neben Kika/Leiner drei weitere Mieter. „Jetzt werden verschiedene Optionen geprüft. Alle Projekte der Gruppe werden verwertet, das kann entweder langfristig vermieten, aber auch Verkauf bedeuten“, sagt Michael Slamanig von der Agentur Pantarhei, die die Pressearbeit der Supernova macht. Mit Ende Jänner werde es noch keine Entscheidung geben, da noch mit Nacharbeiten von Kika/Leiner zu rechnen sei. Es gäbe zwar für manche Kika-Leiner-Standorte schon Anfragen, aber es sei aktuell „deutlich zu früh“ eine Nachnutzung zu präsentieren.