Die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve wirken sich spürbar auf den Finanzmärkten aus. Dass die Währungshüter die Erwartungen an künftige Zinssenkungen dämpften, stärkte den Dollar, schwächte aber Aktienkurse und den Goldpreis. Besonders der Bitcoin, der zuletzt von Rekord zu Rekord eilte, geriet stark unter Druck.

So ist der Bitcoin-Kurs am Freitag auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember gefallen. Auf der Handelsplattform Bitstamp fiel der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung zwischenzeitlich auf unter 90.000 US-Dollar. Mitte Dezember hatte Bitcoin erstmals die 100.000-Dollar-Marke durchbrochen, am vorigen Dienstag war er auf den Rekordwert von 108.364 US-Dollar geklettert – doch dann büßte die Kryptowährung binnen weniger Tage rund 18.000 Dollar an Kurswert ein.

Bergab ging es unmittelbar nach der Fed-Sitzung am Mittwoch mit der Ankündigung von weniger Zinssenkungen. Kryptowährungen werfen keine Zinserträge ab. Fed-Chef Jerome Powell sagte zudem, dass die US-Notenbank selbst keine Bitcoin halten dürfe.  „Ein Cocktail der Unsicherheit, bestehend aus Inflations- und Zinssorgen lässt Anleger Reißaus nehmen“, kommentierten Analysten. „Bitcoin und Co befinden sich im Klammergriff geldpolitischer Unwägbarkeiten.“ Das abrupte Ende einer monatelangen Rally?

Auch Goldpreis nach Rallye unter Druck

Die US-Notenbank schickte aber auch den Goldkurs auf Talfahrt. Ähnlich wie Bitcoin hatte der Preis des Edelmetalls zuletzt mehrfach Rekordhöhen erreicht. Am 31. Oktober notierte die Feinunze (31,1 Gramm) bei 2787,5 US-Dollar, am 12. Dezember immerhin noch bei 2726 US-Dollar. Nach der Zinssitzung der Fed rutschte Gold unter 2600 US-Dollar, am Freitag stieg er aber wieder darüber.

2024 geht dennoch als glanzvolles Jahr in die Geschichte des Goldpreises ein.  Auf rund 30 Prozent summiert sich der Preisaufschlag heuer. Treiber war die Aussicht auf sinkende Zinsen. Geopolitische Risiken waren ein weiterer Grund, der Anleger in den „sicheren Hafen“ Gold lockte. Donald Trumps Wahlsieg in den USA stoppte die Rallye.