In Österreich wurden im Winter 2023/24 sowohl weniger Gas als auch weniger Strom verbraucht als im Winterhalbjahr 2022/23. Der Stromverbrauch ging um 1,3 Prozent, der Gasverbrauch sogar um 7 Prozent zurück, geht aus Daten des Energieregulators E-Control hervor. Es wurde auch deutlich weniger Gas aus den Speichern entnommen, die Speicher waren Ende März, am Ende des Winters, zu rund drei Viertel (mit 72,4 TWh) und damit deutlich besser als vor einem Jahr gefüllt.

Österreich hat in diesem Winterhalbjahr auch einen, wenn auch nur sehr kleinen, Überschuss im Stromexport erzielt. Denn im Winterhalbjahr wurde um ein Fünftel mehr Strom exportiert und um ein Viertel weniger importiert. Dazu hat neben dem Verbrauchsrückgang vor allem eine um 18 Prozent gestiegene Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz beigetragen. Über den Winter wurden in Österreich 33,7 TWh (Milliarden KWh) Strom ins Netz eingespeist, mehr als die Hälfte davon stammte aus Wasserkraftwerken (51 Prozent), rund 17 Prozent aus Windkraftanlagen und etwa 13 Prozent aus Wärmekraftwerken.

Hälfte des Stroms aus der Wasserkraft

Im März alleine wurde mit 5,59 TWh um fast 11 Prozent mehr Strom in das öffentliche Netz eingespeist als im Vorjahresmonat. Aus Wasserkraftwerken kamen um 12,5 Prozent und aus Windkraftanlagen um 24,8 Prozent mehr Strom, zugleich konnte die Erzeugung aus Wärmekraftwerken um 28,4 Prozent verringert werden. Damit produzierten Wasserkraftwerke die Hälfte, Wärmekraftwerke aber nur 10 Prozent des Stroms, Windkraftanlagen trugen 18,6 Prozent bei.

Aus Photovoltaik kamen im März 588 GWh oder 11 Prozent des Endverbrauchs, schätzt die E-Control. Vieles davon wird aber nicht in das öffentliche Netz eingespeist.

Die Gründe für das Minus

Zugleich zeigen Daten, die Christoph Dolna-Gruber von der Österreichischen Energieagentur via X teilte, dass der Gasverbrauch auch im langjährigen Schnitt deutlich zurückgeht. Heuer etwa wurden laut Dolna-Gruber bis zum 6. Mai 31,1 Terawattstunden Gas verbraucht – also um 25 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021.

Welche Gründe der Experte für diesen Umstand anführt? „Hauptverantwortlich“ seien wohl „überdurchschnittlich hohe Temperaturen“. Zugleich hätte der Zeitgeist der letzten Jahre auch generell das eng verwandte Themenpaar Energiesparen und Energieeffizienz populärer gemacht. Auch hätte die eingetrübte konjunkturelle Lage für „geringere industrielle Aktivität“ gesorgt. Obwohl, ergänzt Dolna-Gruber, es seit „Beginn des Jahres unklarer ist, welches Gewicht die Konjunktur hat“.

„Last but not least“, so Christoph Dolna-Gruber, gäbe es auch „einen konstanten Ausstieg aus Gas“. So würden die „Zählunkte bei Gas zukzessive abnehmen“. Und zwar in der Größenordnung von „30.000 bis 40.000“ Punkten pro Jahr, wie der Energie-Experte schreibt.