Ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners und dem Unternehmer Bernd Beetz will den insolventen deutschen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof aus dem Signa-Imperium von René Benko übernehmen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Verhandlungskreisen erfuhr. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ berichtet. Weder der Sprecher des Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus noch ein Sprecher des Unternehmens wollte sich dazu auf Anfrage äußern.

Der Verwalter von Galeria hatte zuletzt mit zwei Bietern final über den Verkauf verhandelt. Dem Bericht zufolge soll Denkhaus bereits am Montag den Gläubigerausschuss informiert haben, dass NRDC und Beetz den Zuschlag bekommen sollen. Die Verträge sollen heute, Dienstag, unterzeichnet werden. Am Mittwoch will Denkhaus den Käufer öffentlich präsentieren. Die Gläubigerversammlung entscheidet im Mai endgültig über die Übernahme.

Zum dritten Mal insolvent

Galeria Karstadt Kaufhof war Anfang Jänner zum dritten Mal in gut drei Jahren in die Insolvenz gerutscht, Denkhaus hatte das Ruder übernommen. Die Schieflage ist die Folge der Signa-Pleite. Auch einige der Warenhaus-Immobilien sind Teil einer insolventen Signa-Gesellschaft. Galeria-Chef Olivier van den Bossche und Denkhaus wollen den Konzern mit seinen aktuell noch rund 12.800 Beschäftigten erhalten.

NRDC gehört dem kanadischen Unternehmer Richard Baker. Der 58-Jährige hat auch die Mehrheit an den Warenhausunternehmen Hudson Bay Company (HBC) und Saks Fifth Avenue. Über HBC war er bereits zwischen 2015 und 2019 Eigentümer von Galeria Kaufhof, bevor die Warenhauskette an die Signa-Gruppe verkauft wurde und mit Karstadt fusionierte.

Beetz, ehemaliger Chef des Kosmetikunternehmens Coty sowie Ex-Kaufhof-Aufsichtsratschef, ist Präsident des deutschen Fußball-Drittligisten SV Waldhof Mannheim. Im Aufsichtsrat von Kaufhof war er von 2018 bis 2019 Vorsitzender.