Das Land Steiermark und die Handelskette Spar sehen Handlungsbedarf, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Anlässlich der Initiative „16 Tage gegen Gewalt“ wird daher wieder auf Hilfsangebote hingewiesen: Notrufnummern und Websites werden von 25. November bis 10. Dezember auf Kassabons gedruckt. In der Steiermark ist es die Telefonnummer des Gewaltschutzzentrums Steiermark.
Mit über einer Million Kassabons täglich habe Spar die Möglichkeit, eine große Anzahl an Kundinnen und Kunden zu erreichen. Die Telefonnummern werden sowohl in gedruckter Form als auch digital in der Spar-App am Ende des Kassabons sichtbar sein. Das Gewaltschutzzentrum Steiermark als regionaler Kooperationspartner ermögliche ein schnelles Hilfsangebot und Unterstützung. Zusammen mit dem Sozialressort und dem Frauenressort des Landes Steiermark soll damit ein niederschwelliges Informationsangebot angeboten werden - aktiv für ein gewaltfreies Miteinander, so die Devise.
Jede dritte Frau betroffen
Laut einer Erhebung von Statistik Austria ist jede dritte Frau in Österreich zwischen 18 und 74 Jahren von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen betroffen. „Gewalt ist keine Privatsache, sondern sie geht alle an. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Betroffenen zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind und es Hilfsangebote für sie gibt“, sagte Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).
Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) ergänzte: „Wir haben in der Steiermark bereits ein engmaschiges Netz von Hilfs- und Beratungsangeboten. Durch die Kooperation mit Spar schaffen wir ein niederschwelliges Informationsangebot und sorgen dafür, dass die bestehenden Angebote potenziell Betroffene noch besser erreichen. Die am Kassabon aufgedruckte Hotline ist vertraulich und kostenlos.“
Marina Sorgo, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrum Steiermark, meinte, dass es wesentlich schwieriger sei, sich aus Gewaltbeziehungen zu lösen, wenn Frauen nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen. Darum sei die Unterstützung von Unternehmen wie Spar wichtig: „Auf diese Weise erfahren Betroffene, dass es kostenfreie und vertrauliche Unterstützungsangebote gibt.“
Nicht nur in der Steiermark, sondern auch in den anderen Bundesländern wird Spar regionale Hilfseinrichtungen auf die Kassabons drucken. Bereits in den Vorjahren hat es ähnliche Kampagnen unter anderen von der Handelsgruppe Rewe gegeben.