Die Sicherungs- und Aufräumarbeiten in der Weizklamm bei St. Kathrein am Offenegg laufen gerade auf Hochtouren. Aufgrund von Starkregen kam es dort in der Nacht auf Pfingstmontag zu einem großen Murenabgang. Oberhalb der B 64 Rechberg Straße löste sich Gesteinsmaterial.

"In der ersten Murengangbarriere, 50 Meter oberhalb der Straße, sammelten sich rund 220 Tonnen, in der darunterliegenden Schutzverbauung etwa 50 Tonnen Geröll", beziffert Landesgeologe Marc Andre Rapp das Ausmaß des Murenabganges. Dieses muss nun entfernt werden. Seit Pfingstmontag sind die Feuerwehr St. Kathrein am Offenegg, der Straßenerhaltungsdienst Weiz und die Felsfacharbeiter der Firma Felbermayr im Dauereinsatz.

Landesgeologe Marc Andre Rapp, über die Aufräumarbeiten nach dem Murenabgang in der Weizklamm:

Um das angestaute Geröll zu räumen, wurden am Montag und Dienstag die Schutzverbauungen aufgeschnitten und die 22 Millimeter dicken Stahlseile durchtrennt. "Da das Material so stark verdichtet ist, ist es nötig, das Gesteinsmaterial auszuspülen", erklärt Rapp. Bedeutet: Mittels Tragkraftspritze und einer 150 Meter langen Schlauchleitung wird das Material mit zehn Bar aus der Schutzverbauung herausgespült. Ein Lkw mit Schalengreifer transportiert das Geröll auf eine Bodenaushubdeponie. Zum Schutz der Verkehrsteilnehmer – bis vor kurzem war die Weizklamm einspurig befahrbar – wurde eine Betonleitwand errichtet.

Das stark verdichtete Geröll muss mittels Wasser aus dem Weizbach gelockert werden
Das stark verdichtete Geröll muss mittels Wasser aus dem Weizbach gelockert werden © Veronika Teubl-Lafer

Wie geht es jetzt weiter?

Bei weiteren Niederschlagsereignissen besteht Gefahr im Verzug. "Aufgrund der Wetterprognosen ist im Raum der Schadstelle in der Nacht auf Mittwoch mit weiteren schweren Regenfällen zu rechnen. Da beide Netze derzeit offen stehen und es höchstwahrscheinlich zu weiteren Geröllabgängen kommen wird, werden wir die Klamm aus Sicherheitsgründen sperren müssen", sagt Rapp. Ab 17 Uhr wurde am Dienstagnachmittag in der Weizklamm darum eine Totalsperre eingerichtet. Die Umfahrung der Sperre war für Lkw nur großräumig über die B 72 Richtung Graz bzw. Anger möglich. Pkw konnten über die L 357 Goller Straße, bzw. über die Gösser Straße ausweichen.

Wieder einspurig befahrbar

Mittwochfrüh wurde die Lage neu beurteilt. "Es ist weiteres Material heruntergekommen. Aber der Verkehr kann einspurig fortgesetzt werden", so der Landesgeologe. Die Weizklamm ist darum wieder ab sofort einspurig befahrbar. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. "Aktuell wissen wir nicht, wie sich die Lage in den nächsten Tagen entwickelt. Sollte sich das Wetter stabilisieren, werden wir Ende dieser, spätestens Anfang nächster Woche die Aufräumarbeiten abgeschlossen haben", sagt Rapp.

Rund 270 Tonnen Gesteinsmassen müssen aus den Schutznetzen entfernt werden
Rund 270 Tonnen Gesteinsmassen müssen aus den Schutznetzen entfernt werden © Veronika Teubl-Lafer

Mit einer Tragkraftspritze und Wasser aus dem Weizbach wird das angestaute Geröll heruntergewaschen: