Es war ein heftiges Gewitter, das Donnerstagnachmittag über die Oststeiermark zog. Sturm, Blitze, Hagel, Starkregen – und die Schäden sind teils groß. Zahlreiche Feuerwehren rückten aus. Die erste Alarmierung hatte es Donnerstag gegen 16.30 im Almenland gegeben. Wassereintritt in einem Hotel – die Feuerwehrleute aus Fladnitz rückten aus.
„Das Gemisch aus Wasser und Hagel führte zu zahlreichen Überschwemmungen im Ortsgebiet. Im Minutentakt folgten dann weitere Alarmierungen im gesamten Bezirk – Hotspots waren hier die Bereiche rund um Fladnitz, Passail und Gleisdorf“, heißt es beim Bezirksfeuerwehrverband Weiz.
Drohender Waldbrand am Heulantsch
Am Heulantsch drohte sogar ein Waldbrand: Ein Baum war von einem Blitz getroffen worden. Die Feuerwehrleute aus Fladnitz mussten den Brand löschen, auch die Wehren aus Breitenau und St. Kathrein wurden alarmiert. Die Gewitterzelle hinterließ im Almenland größere Schäden, auch einige Äcker wurden in Mitleidenschaft gezogen. Für Gerald Edlinger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Fladnitz, war es einer der größten Unwettereinsätze der letzten Jahre. „Da sind wir ja eher verschont geblieben.“ Gut 20 Feuerwehrleute waren in Fladnitz im Einsatz, erst gegen 22 Uhr rückten sie wieder ein. In Teilen von Passail hatte es zwischendurch keinen Strom gegeben. Am Hauptplatz wurde ein großer Kastanienbaum umgerissen. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Die Gewitterzelle zog dann weiter Richtung Süden: Zahlreiche Bäume wurden umgerissen. Bei Gleisdorf ragten Bäume auch über die Autobahn, die erste Fahrspur musste gesäubert werden. Es gab teilweise Überflutungen, in Weiz und St. Margarethen wurden Autos von umstürzenden Bäumen getroffen. Es gab keine Verletzten.
Brennende Bäume und ein gefährdetes Storchennest
Einen weiteren Blitzschlag gab es dann laut den Feuerwehrverantwortlichen am Ilzberg. Bäume neben einer Garage begannen dann zu brennen. 30 Feuerwehrleute aus Puch rückten zum Löschen aus. In der Stadt Gleisdorf wiederum gab es eine Tierrettung: Ein Storchennest drohte abzustürzen. Der Stadtpark in Gleisdorf wurde bis auf Weiteres gesperrt.
Da es so viele Einsätze gleichzeitig gab, wurde die Einsatzleitstelle „Florian Weiz“ von 18.30 bis 21.30 Uhr besetzt. Von dort wurden die zahlreichen Ausrückungen koordiniert. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Fladnitz, Passail, Neudorf, St. Kathrein am Offenegg, Weiz, St. Ruprecht, Hohenkogel, Garrach, Kühwiesen, Plenzengreith, Landscha, Gleisdorf, Labuch, Ludersdorf, St. Margarethen, Nitscha, Puch, Rollsdorf, Pöllau bei Gleisdorf, Rohrbach am Kulm, Falkenstein, Neudorf-Großpesendorf, Prebensdorf und Floing.
Aktuelles aus der gesamten Steiermark: Starkregen und Hagel in Graz
Land Steiermark warnte vor Extremwetter
Übrigens: Donnerstag kurz vor 13 Uhr war in der Steiermark ein AT-Alert verschickt worden. „Achtung, ein Extremwetterereignis wird im Bereich der gesamten Steiermark zwischen 14:00 Uhr und 24:00 Uhr erwartet“, hieß es in der Meldung. Und weiter: „Es besteht unter anderem die Gefahr von Sturmböen, lokalen Überschwemmungen, umstürzenden Bäumen, Hagel und Blitzschlag.“
So geht es mit dem Wetter weiter
In der Nacht auf Freitag hatte sich die Wetterlage wieder beruhigt. die Gewitter hatten die energiereiche Luft verdrängt. Die Unwettergefahr sollte für Freitag und wohl auch für das Wochenende gebannt sein. Die Höchsttemperaturen dürften sich bei 30 Grad im Osten und Süden einpendeln. Es kann vereinzelt regnen. Das Wochenende sollte beständiger und warm sein.
Hitzetelefon wieder gestartet
Die enormen Temperaturen bergen auch gesundheitliche Probleme. In der EVA, der gemeinsamen Erstversorgungsambulanz des UKH Graz sowie des LKH Graz II, Standort West, zeigt sich das dieser Tage schon vereinzelt – vor allem ältere Personen bekämen aufgrund von Dehydration Probleme. Aus diesem Grund: ausreichend trinken und Anstrengung in den stärksten Hitzestunden meiden. Am ZAM des Universitätsklinikums Graz sieht man in Verbindung mit der Hitze aktuell noch kein gesteigertes Patientenaufkommen.
Um Hilfe und Unterstützung zu bieten, hat das österreichweite Hitzetelefon des Gesundheitsministeriums wieder seinen Betrieb aufgenommen. „Mit dem Hitzetelefon bieten wir eine niederschwellige Anlaufstelle, um mit Beratung und Informationen gesundheitlichen Problemen frühzeitig vorzubeugen. Es ist ein wichtiger Beitrag, um gut durch den Sommer zu kommen“, erläuterte Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ). Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800-880-800 bieten Experten des Hitzetelefons Informationen und Tipps, um die für viele hohe gesundheitliche Belastung zu minimieren.