Sonderpreis der Redaktion: Peter Simonischek

Jetzt ist er auch noch international ein Star. Mit "Toni Erdmann" hat es angefangen, derzeit ist er im Potter-Universum in "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" zu sehen, demnächst in Filmen von Til Schweiger und Lars Kraume. Die Anerkennung ist wohlverdient, sein Spiel hat Witz und Geist und Tiefgang, seit Jahrzehnten ist das auf Bühnen von Berlin bis Wien zu erleben. Speziell an seinem langjährigen künstlerischen Heimathaus, dem Burgtheater, von 2002 bis 2009 auch in Salzburg, als Hugo von Hofmannsthals "Jedermann".

Daneben kann man ihn als Frosch in der "Fledermaus" in der Wiener Staatsoper erleben, als Gast am Grazer Schauspielhaus und regelmäßig bei der styriarte. Bei Unterhaltungskost wie "Tatort", "Bella Block" und "HeliCops" macht er ebenso mit wie bei Filmkunst à la "Herrenjahre", "Hierankl" und "Kursk".

Urs Harnik-Lauris (Energie Steiermark) übergab den Preis stellvertretend an Kulturredakteurin Ute Baumhackl
Urs Harnik-Lauris (Energie Steiermark) übergab den Preis stellvertretend an Kulturredakteurin Ute Baumhackl © J. Fuchs/Gepa

Peter Simonischek aus Markt Hartmannsdorf hat in Graz Schauspiel studiert und dann Weltkarriere gemacht. Als geborener und heimgekehrter Oststeirer ist er heute ein vehementer Förderer und Unterstützer der regionalen Kunst und Kultur. Gemeinsam mit Werner Sonnleitner wurde er zum Initiator des Hartmannsdorfer Literaturwettbewerbes "Wortschatz", ist dort bis heute Mitglied der Jury und stellt mit seiner Frau Brigitte Karner stets die Preisträger- und Preisträgerinnentexte öffentlich vor. Ob regional oder international: Es zählt die Kunst.

Kategorie Sport: Roman Durlacher

Im Hauptberuf ist Roman Durlacher Lehrer an der Sportmittelschule Rieger in Hartberg für Bewegung und Sport sowie Mathematik. Im Nebenjob lehrt er aber nach wie vor seinen Gegnern das Fürchten – als Kickboxer.

In seiner ersten Karriere in der allgemeinen Klasse hatte er drei WM-Bronzemedaillen erobert. Mit 34 Jahren hat er sich dann zum Karriereende entschlossen. "So richtig aufgehört habe ich nie, aber Wettkämpfe habe ich halt keine bestritten", sagt der 43-Jährige aus Stubenberg am See.

Rudolf Grandits (Volksbank) und Redakteur Raimund Heigl (l.) gratulierten Kickboxer Roman Durlacher
Rudolf Grandits (Volksbank) und Redakteur Raimund Heigl (l.) gratulierten Kickboxer Roman Durlacher © Juergen Fuchs

Vor etwas mehr als zwei Jahren hat sich auch das wieder geändert und er stieg in der Mastersklasse über 35 Jahren wieder ins  Wettkampfgeschehen ein. Gleich im Comebackturnier holte er sich den Vize-WM-Titel, im Vorjahr setzte er im Urlaubsdomizil Jesolo noch einen drauf und wurde Weltmeister im Leichtkontakt über 35 Jahren. Im Finale ließ er dem Slowaken Vladimir Dudinsky keine Chance. Trotz Corona war alles am Start, was Rang und Namen hat, der Titel war also alles andere als einfach zu erringen.

Apropos Corona: Das Virus hat Durlacher in den vergangenen Wochen zugesetzt, er hatte lange Fieber. Jetzt geht es wieder aufwärts und der Stubenberger kann sein Trainingspensum wieder durchziehen. Wie oft trainiert er? "Schon noch immer jeden Tag", meint er schmunzelnd. Da ist auch klar, woher der Erfolg kommt.

Kategorie Gastgeber: Nina Ackerl und Hans-Peter Fink junior

In einem traditionsreichen Gasthaus wie Haberl & Fink’s Delikatessen in Walkersdorf (Gemeinde Ottendorf an der Rittschein) aufzuwachsen, muss nicht unbedingt schon den beruflichen Weg vorzeichnen. Bei Hans-Peter Fink junior, Spross in fünfter Generation, hat sich so im Alter von etwa 14, 15 Jahren herauskristallisiert, dass es in Richtung Gastronomie geht, wie er erzählt. Fix war das vorher nicht, obwohl er damit aufgewachsen ist, mitgelebt, mitgearbeitet und natürlich auch gekocht hat. "Erzwingen kann man es ja nicht", ist für den 23-Jährigen vollkommen klar.

Mit seiner Freundin Nina Ackerl (22) hat er im Jahr 2021 den Pop-up-Gastgarten "Terrassen-Nest" als Ergänzung zum Zwei-Hauben-Lokal in Walkersdorf geöffnet: angelegt als trendiger und spontaner Treffpunkt mit gemütlicher, erholsamer Atmosphäre bei Lounge-Musik unter freiem Himmel.

Heidelinde Zinser (Shoppingcity Seiersberg) überreichte den Preis stellvertretend an Redakteur Helmut Steiner
Heidelinde Zinser (Shoppingcity Seiersberg) überreichte den Preis stellvertretend an Redakteur Helmut Steiner © J. Fuchs/B. Berger

Das "Terrassen-Nest" wird es auch heuer wieder geben. "Sobald es wettermäßig geht", verrät Hans-Peter Fink. Führen werden es aber nicht mehr seine Partnerin und er. Denn das junge Gastronomen-Paar ist seit Ende Jänner beruflich in Deutschland engagiert und auch dort hingezogen. In Dreis in der Eifel nahe von Trier fast an der Grenze zu Luxemburg arbeiten die beiden im 3-Sterne-Restaurant "Waldhotel Sonnora": Hans-Peter Fink als Chef de Partie, Nina Ackerl im Service als Chef de Rang.

"Wir genießen die Zeit", verrät er. Ackerl und Fink gehen ihren eigenen Weg. Im "Terrassen-Nest" wird man das Duo nur antreffen können, wenn es Urlaub hat.

Kategorie Kultur: Hermine Pack

Musik spielt in ihrem Leben von Kindesbeinen an eine entscheidende Rolle. Schon als Mädchen griff sie zur Violine, noch heute gibt das Instrument den Ton an. Nicht nur, wenn sie als Musiklehrerin an der Musikschule Hartberg und der Kunstuni Graz unterrichtet, auch, wenn sie als Dirigentin den Takt vorgibt. Und diese Begeisterung teilt Hermine Pack seit Jahrzehnten – mit unzähligen Schülern, denen sie mit viel Liebe und Feingefühl die Freude an der Musik sowohl im Einzelunterricht als auch in Ensembles und im Orchester vermittelt.

Aber auch mit vielen Klassikfans, denen sie immer wieder unvergessliche Abende beschert. Egal ob bei der Schlosshofserenade, an der sie seit mehr als 50 Jahren mitwirkt und die sie seit 30 Jahren leitet, auch bei Konzerten, bei denen sie ungewöhnliche musikalische Wege geht.

Thomas Holzleitner (The Stylemate) und Redakteurin Susanne Rauschenbach gratulierten Hermine Pack
Thomas Holzleitner (The Stylemate) und Redakteurin Susanne Rauschenbach gratulierten Hermine Pack © Juergen Fuchs

Ihrem persönlichen Engagement ist es zu verdanken, dass allein 13 Mal Rockmusik auf Orchesterklänge traf oder Weltstars der Klassik – auf die man höchstens in großen Städten trifft – das Hartberger Publikum regelmäßig begeistern. Jedes Jahr stellt sie Programme auf höchstem Niveau auf die Beine, dirigiert die Konzerte ehrenamtlich und legt in ihrer Freizeit Hunderte Kilometer zurück, um diese zu bewerben.
Wenn ihr Name erklingt, dann liegt Musik in der (Hartberger) Luft und das Kulturleben bekommt ihre unverkennbare Note – seit Jahrzehnten.

Kategorie Newcomer: Alexander Kalcher

Locker und leicht erscheint einem der Lebenslauf von Koch Alexander Kalcher aus Weiz. Ob er in seiner Berufsschulzeit schon wusste, dass er mal aus der Garage seiner Großeltern Essen im Glas verkaufen und damit äußerst erfolgreich sein würde? Was einst in der Garage begann, erwies sich als erfolgreiches Konzept.

Mitten in der Pandemie machte sich der heute 30-Jährige mit "Alex2Go" selbstständig. Von der Bier- bis zur Gulaschsuppe, vom afrikanischen Eintopf bis zum Tafelspitz – die Speisekarte und auch die Verkaufsstandorte wuchsen und wurden mehr. Der Jungkoch setzt auf Regionalität sowie Nachhaltigkeit, vernachlässigt dabei aber weder Fleischtiger noch Veganer. Seine Lehre als Koch schloss er 2009 regulär ab – trotz seiner Beeinträchtigung. Kalcher war nämlich von Geburt an gehörlos, konnte durch eine Operation aber einen Teil seines Hörvermögens zurückerlangen.

Nina Prehofer (Agentur 1904) und Redakteurin Julia Kammerer (l.) gratulierten Alexander Kalcher
Nina Prehofer (Agentur 1904) und Redakteurin Julia Kammerer (l.) gratulierten Alexander Kalcher © Juergen Fuchs

Den Kochlöffel wollte er nicht nur in Weiz, sondern auch anderorts schwingen. 2011 begab sich der Jungkoch erstmalig auf Saisonarbeit, es folgten Zwischenstopps in noblen Häusern wie etwa im Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe oder bei "Der wilde Eder" in St. Kathrein am Offenegg. Er ließ nichts anbrennen und war als Entremetier, Sous Chef, Chef de Partie und zu guter Letzt als Küchenchef im Weizer Gasthaus Strobl tätig. Wovon er träumt, ist ein eigenes Lokal. Diesen Wunsch will er sich in Zukunft erfüllen.

Kategorie Entertainment: Martin Krachler

Seine journalistische Karriere hat Martin Krachler bei der Kleinen Zeitung in Hartberg begonnen. Seit sechs Jahren ist der gebürtige Fürstenfelder nun schon Reporter und Moderator bei Ö 3 in Wien und fotografiert zudem regelmäßig Claudia Stöckls prominente Gäste und Stars in "Frühstück bei mir".

So hatte Krachler etwa schon Helene Fischer, Herbert Grönemeyer, Jamie Oliver und Conchita Wurst vor seiner Linse. Er ist regelmäßig als Außenreporter im Einsatz, mittwochs als Fixstarter beim "Ö3-'Treffpunkt Podcast'" dabei und präsentiert das News-Update in der Ö3-Hauptabendshow, die Ö3-Hitnacht sowie die Ö3-Nachrichten. Zudem moderiert der Oststeirer auch zahlreiche Charity-Veranstaltungen im ganzen Land.

Bernhard Rinner (Grazer Spielstätten) und Redakteur Ewald Wurzinger (l.) gratulierten Sieger Martin Krachler
Bernhard Rinner (Grazer Spielstätten) und Redakteur Ewald Wurzinger (l.) gratulierten Sieger Martin Krachler © Juergen Fuchs

2017 wurde Krachler als jüngster "Rookie" unter den U25-Journalisten Österreichs ausgezeichnet. Vor wenigen Monaten hat sich der Fürstenfelder auch selbstständig gemacht und produziert Film- und Fernsehvideos. Zuletzt hat er Opernstar Anna Netrebko fotografiert, nachdem sie ihr erstes Kochbuch auf den Markt gebracht hatte."Eine große Ehre und ich bin sehr stolz, die Werke und Werte der bekannten Opernsängerin ins Rampenlicht rücken zu dürfen", sagte der Oststeirer.

Kategorie Soziales Gewissen: Anna Pfleger

Kommenden Sonntag feiert die kirchliche Bildungseinrichtung "Haus der Frauen" in St. Johann bei Herberstein ihren 40-jährigen Bestand. Die vergangenen 30 Jahre davon sind die Entwicklung und das Fortbestehen der Institution untrennbar mit dem Namen Anna Pfleger verbunden. Als Leiterin schaffte sie eine konsequente Weiterentwicklung des Angebots im Haus mit emanzipatorischer Frauenbildung und lebensnaher Spiritualität.

"Am Puls der Zeit sein, bei notwendigen Veränderungen zu begleiten und ein lebendiger, einladender Ort zu bleiben", schreibt Pfleger über die Aufgabe der Einrichtung im aktuellen Jubiläumsprogrammheft. Pfleger ist ebenso eine unermüdliche Kämpferin für den Erhalt des Hauses. Ihre Erfahrung war auch beim Bildungshaus Mariatrost gefragt, das sie zwischenzeitlich leitete.

Marcel Pollauf (Arbeiterkammer) und Redakteur Harald Hofer (r.) gratulierten Siegern Anna Pfleger
Marcel Pollauf (Arbeiterkammer) und Redakteur Harald Hofer (r.) gratulierten Siegern Anna Pfleger © Juergen Fuchs

Ein Schwerpunkt in St. Johann bei Herberstein ist die Frauenspiritualität. Sie geht davon aus, dass es kein männliches Gottesbild gibt. Anna Pfleger ist Mitglied der Gruppe "Maria 2.0 Steiermark", die eine Wandlung der katholischen Amtskirche hin zur Gleichberechtigung fordert, um beispielsweise Frauen als Priester zu ermöglichen.

Kategorie Wirtschaft und Forschung: Silvia Reindl

"Mut bedeutet für mich, die Komfortzone zu verlassen und neue Wege zu finden. Mut bedeutet für mich auch, zu scheitern", sagte Silvia Reindl einmal in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Und es beschreibt ihr Tun und Schaffen passend. Die Unternehmerin aus Riegersburg hat in ihrem Leben nicht immer nur Positives erlebt. Rückschläge spornten und spornen sie aber an, neue Wege zu finden.

Und derer hat sie besonders aus unternehmerischer Sicht schon viele beschritten: Silvia Reindl ist Unternehmerin mit Herzblut. Sie ist Geschäftsführerin mehrerer Unternehmen und unter anderem Teil der Firmenleitung bei der Windisch Elektro Technik GmbH. Zu diesem Netzwerk gehören mittlerweile mehr als 16 Firmen, die man zum Teil als Business-Angels betreut. Seit 2014 ist die Südoststeirerin außerdem Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Südoststeiermark.

Herbert Urbicher (Confida) und Redakteurin Verena Gangl gratulierten Siegerin Silvia Reindl
Herbert Urbicher (Confida) und Redakteurin Verena Gangl gratulierten Siegerin Silvia Reindl © Juergen Fuchs

Ein großes Anliegen ist ihr, Frauen zu bestärken ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Als "Mutmacherin" veröffentlicht sie deshalb auf ihrer Website Lebensgeschichten von Frauen, die zum Thema Mut schreiben. Zudem begleitet sie ehrenamtlich Frauen und zeigt ihnen, wie sie präsenter auftreten können.