Langsam verfällt er, der leicht schief stehende etwa 180 Zentimeter große Grabstein in Mühldorf (Gemeinde Feldbach). Längst holte sich die Natur den zum Kriegsgefangenenlager aus dem Ersten Weltkrieg gehörenden jüdischen Friedhof zurück. Einsam und versteckt steht der Stein am Waldrand, nur ein Davidstern und hebräische Schriftzeichen sind noch zu erkennen: תנצבה – „Ihre oder seine Seele möge eingebunden sein im Bündel des Lebens“ und פ“נ – „H(ier liegt) b(egraben)“. Ein paar kleine silbrige Heiligenmedaillen und ein umgestürztes Grablicht zeugen von seltenen Besuchern, die hier Andacht halten.
Vergessene Orte
Warum in einem Feldbacher Wald ein einsamer jüdischer Grabstein steht
Am Steinberg in Mühldorf (Gemeinde Feldbach) befindet sich ein fast vergessener jüdischer Friedhof. Letztes Zeugnis ist ein einsamer Grabstein. Viele Lebensgeschichten dürften hier verloren gegangen sein.
© KLZ / Jonas Rettenegger