Nein, die vielen Voting-Stimmen aus Indien waren nicht gekauft: „Wir haben alle unsere Freunde und Verwandten mobilisiert“, erzählen Avni Heugle (23) und Richard Schindler (22). Und die sind im Fall der jungen Dame eben über die ganze Welt verstreut. Die Tochter des ehemaligen ams-Chefs John Heugle wurde in Singapur geboren, lebte in Kuala Lumpur, München, Shanghai, Chicago und Graz. Und tanzen lernte die US-Staatsbürgerin mit rumänischen, russischen, deutschen, Hongkong-chinesischen und indischen Wurzeln eben in der Heimat ihres Opas, im indischen Ahmedabad. Dort ertanzte sie auch ein Diplom im klassischen Bharatanatyam-Stil: „Zumindest beim Rhythmusgefühl und dem Lernen von Choreografien kommt mir das auch jetzt zugute.“

Das frisch gekrönte Paar mit Opernredoute-Macher Bernd Pürcher und Juwelier Klaus Weikhard
Das frisch gekrönte Paar mit Opernredoute-Macher Bernd Pürcher und Juwelier Klaus Weikhard © Nina Müller

„Wir freuen uns schon sehr, die Polonaise zu zeigen. Die Eröffnung ist anspruchsvoll, mit einem Maturaball kann man das nicht vergleichen“, sagen die beiden. Was Tanzerfahrung angeht, kann Schindler mit seiner Freundin noch nicht ganz Schritt halten. „Aber ich war noch nie so sicher beim Walzer“, schmunzelt er. Schindler war schon drei Mal privat am Ball, Heugle debütierte schon 2013 mit einem anderen Tanzpartner. Nun wollen die beiden, die auch privat seit mehr als drei Jahren liiert sind, die Opernredoute („Eines unserer Lieblingsevents im ganzen Jahr“) gemeinsam eröffnen – und das noch dazu zum 20-Jahr-Jubiläum. Besonders schön macht es der Umstand, dass die Familien beider da sind – Heugles Bruder reist mit seiner Frau aus den USA an.


Tanzen ist für beide auch ein willkommener Ausgleich zum anspruchsvollen Studium: Heugle studiert (wie schon ihr Vater und ihr Bruder) Werkstoffwissenschaften an der Montanuni Leoben, Schindler hat es nach einem Jahr Wirtschaftsrecht in Wien ebenfalls nach Leoben gezogen, wo er nun Montanmaschinenbau studiert.


Für beide ist dabei ein wichtiger Faktor, dass sie in technischen Berufen leichter auch international arbeiten können. „Wir lieben Österreich, aber diese Möglichkeit wollen wir uns einfach offen lassen.“ Dazu passen auch ihre Hobbys: Tauchen und Reisen, am liebsten beides auf einmal.