Mitten im Freiland in der Hartberger Ungarvorstadt pachtete Ernst Holzer ein Grundstück, zäunte es ein und errichtete eine Gartenhütte. Nach einer Anzeige flatterte ihm ein Abbruchbescheid ins Haus, verzweifelt suchte er seit Monaten nach einem alternativen Grundstück, um seine Hütte dort wieder aufzustellen. Zwar bekam er einige Angebote, diese waren aber entweder zu weit entfernt oder zu klein. Eigentlich hätte das Grundstück am 1. März geräumt sein müssen, die Gemeinde gewährt ihm jetzt allerdings noch einen Aufschub bis 31. Mai, um vielleicht doch eine Lösung zu finden. Holzer selbst hat in der Zwischenzeit aber aufgegeben und will die Hütte verkaufen, eventuell sogar verschenken.

"Ich habe keine Lust mehr", sagt der Pensionist, der den Grund gepachtet und die Hütte errichtet hat, um abseits seiner 75 Quadratmeter Wohnung die Natur und die Ruhe zu genießen und Gemüse für den Eigenbedarf anzubauen. Die Hütte selbst hat er in unzähligen Stunden selbst gebaut, betoniert hat er nichts, daher könne sie auch recht unkompliziert weggebracht werden.

Zu teurer Sondertransport

"Es haben sich schon einige Leute die Hütte angeschaut. Es scheitert allerdings am Transport. Es bräuchte einen Sondertransport und der ist allen zu teuer", erzählt Holzer. Die Möglichkeit, die Hütte zu zerlegen und sie wieder aufzubauen, habe noch niemand in Betracht gezogen. "Ich gebe sie ganz billig her. Ich wäre einfach froh, wenn ich den Materialwert wieder bekommen würde", sagt der Mann. Sollte sich eine Organisation wie das Rote Kreuz oder die Caritas melden, würde er sie sogar verschenken. "Abbauen müssten sie sie halt selbst."

Indes hat er sich einen Container in St. Johann in der Haide gemietet, wo er die Utensilien aus seiner Hütte verstaut. "Ich verkaufe die Sachen am Flohmarkt", sagt er und ist resigniert. Dass er den Garten aufgeben muss, tut ihm besonders weh: "Darum ist es wirklich schade."

Gemeinde will helfen

Die Hoffnung aufgegeben hat man auf der Gemeinde hingegen noch nicht. Daher hat man Holzer einen weiteren Aufschub gewährt. "Das ist noch rechtens", sagt Bürgermeister Marcus Martschitsch und ist zuversichtlich, dass sich ein anderer Platz findet, wo Holzer die Hütte hinstellen kann. "Wir haben ein paar Grundstücke im Auge, müssen aber noch mit den Eigentümern reden", sagt der Bürgermeister.