Ein Oststeirer soll in der McDonalds-Filiale in Hartberg von drei Jugendlichen zusammengeschlagen worden sein. Circa 50 Schläge und Tritte soll er abbekommen haben: Die drei mutmaßlichen Täter müssen sich dafür nun vor dem Fürstenfelder Bezirksgericht verantworten.

"Ich hatte Verletzungen im Nacken und Brustbereich und habe sogar eine Halskrause gebraucht", erzählt das Opfer, das als Zeuge zur Verhandlung geladen war. Außerdem sei sein Knie bei dem Angriff lädiert worden, sodass ein einwöchiger Krankenstand die Folge gewesen sei.

Trennung nicht verkraftet

Die Streitigkeiten zwischen den Jugendlichen und dem Oststeirer haben bereits eine Vorgeschichte: "Der Ex-Freund meiner jetzigen Freundin hat die Trennung nicht verkraftet. Seitdem folgen dessen Freunde uns ständig", erzählt der Zusammengeschlagene.

Als das Paar an jenem Tag bei McDonalds gesessen war, hätten die Angeklagten wiederholt Fotos gemacht. Der Erstangeklagte sei dann zum Tisch gekommen und habe ihn zu einem Kampf, "eins gegen eins", am Parkplatz aufgefordert. "Das habe ich natürlich abgelehnt, daraufhin hat er mich am Kragen gepackt und hochgezogen", erzählt das Opfer. Im nächsten Moment hätte er auch schon einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen und schließlich hätten alle drei auf ihn eingeschlagen. "Ich habe einem älteren Herrn zugerufen, dass er die Polizei verständigen soll", erinnert sich der Oststeirer. Diese traf auch wenig später ein und nahm den Vorfall auf.

Eine andere Darstellung

Zur Verhandlung im Bezirksgericht erscheint lediglich der Drittangeklagte. "Einer meiner Freunde ist heute in der Berufsschule und der andere verspätet sich", sagt er. Als dieser wenig später erscheint, bleibt Richter Günther Walchshofer nichts anderes übrig, als ihn wieder aus dem Gerichtssaal zu komplimentieren: "Sie sind minderjährig und brauchen daher einen Anwalt. Da Sie ohne Verteidiger hier sind, können wir leider nicht verhandeln."

Der Drittangeklagte möchte unterdessen aussagen und bekennt sich prompt als "maximal teilschuldig". Er sei zwar in besagter McDonalds-Filiale gewesen, als er einen Streit zwischen einem seiner Freunde und dem Oststeirer mitbekommen habe. "Ich wollte den Streit schlichten, aber der Oststeirer hat mich geschlagen und umklammert", erzählt er. Er hätte ihm in Notwehr einen Faustschlag versetzt. Die Darstellung des Opfers sei falsch, Reim könne er sich darauf keinen machen.

Verhandlung vertagt

Walchshofer will wissen, ob es noch andere Zeugen des Vorfalls gebe. Eine Kellnerin sei dort gewesen, die man bestimmt auffinden könne, meint der Anwalt des Jugendlichen. Walchshofer entscheidet schließlich, dass es ohnehin noch eine weitere Verhandlung geben müsse, bei der der Erst- und Zweitangeklagte vernommen werden. "Das Urteil werde ich erst dann fällen", meint der Richter und vertagt die Hauptverhandlung.