Laute Musik und Nächte, in denen bis in die Morgenstunden getanzt wurde – daran erinnern sich alle, die die Kultdisco "Seehof" am Stubenbergsee gekannt haben. Ab 1971 war sie Treffpunkt der Jugend und für Generationen "das Fortgehlokal" in der Region. 20 Jahre ist es jetzt her, dass der damalige Betreiber Martin Fritz die Seehof-Türen endgültig geschlossen hat, am Donnerstag sperrt er sie gemeinsam mit seinem Bruder Stefan unter neuem Konzept wieder auf. Befürchtungen der Anrainer, dass es mit der Ruhe am See ab der Eröffnung vorbei sein könnte, räumt er aus dem Weg. Er verspricht "Musik aus" um spätestens 22 Uhr – eine Vereinbarung, die schon im Pachtvertrag, die Fritz-Brüder haben den Grund von der Gemeinde gepachtet, festgehalten ist.

Martin Fritz betreibt mit seinem Bruder Stefan den Beach-Club
Martin Fritz betreibt mit seinem Bruder Stefan den Beach-Club © KK

"Bis 22 Uhr ist lautere Musik erlaubt, danach nur mehr Hintergrundmusik", sagt Bürgermeister Alexander Allmer. Das will man, geht es nach Martin Fritz, aber gar nicht ausreizen. "Um 22 Uhr ist mit der Musik Schluss, die Besucher haben dann noch bis Mitternacht Zeit, ihre Getränke auszutrinken", sagt er und erinnert: "Das ist nicht vergleichbar mit dem ursprünglichen Seehof, damals haben wir erst um 21 Uhr aufgesperrt."

Urlaubsfeeling am See

Vergleichbar ist auch die Location nicht, wenn auch der "Seehof"-Schriftzug gleich geblieben ist. Für den Beachclub, der nach unzähligen Vorbildern am Meer erbaut wurde und Urlaubsfeeling in die Oststeiermark bringen soll, wurden tonnenweise Sand angekarrt, ein großes Freiluftgebäude, erbaut auf Holzpfählen, errichtet und gemütliche Lounges und Betten aufgestellt. "Die Lampen haben wir sogar aus Ibiza geholt", sagt Fritz. Wie auch die Inspiration. "Wir haben ein super Ambiente geschaffen", freut sich der Betreiber auf die Eröffnung am Donnerstag.

Die Bauarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen
Die Bauarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen © Susanne Rauschenbach

Damit zum Ambiente – es gibt auch zwei Beachvolleyball- und einen Boccia-Platz – auch die Musik passt, wurden 16 große Boxen aufgestellt. Genau die sind es auch, die den Anrainern und Gastgebern Sorgen bereiten. Viele Stubenberger, darunter auch jene auf der gegenüberliegenden Seeseite, befürchten eine massive Lärmbelästigung: "Das Wasser ist ja auch Resonanzkörper." Allmer hingegen versteht die Aufregung nicht, die Betreiber müssten sich an den Badebetriebszeiten des Sees orientieren: "Es ist klar, dass wir den Lärm im Auge behalten. Aber auch die Jungen haben das Recht, dass sie vom See etwas haben."

Platz für 300 Leute

Auch Fritz räumt dahingehende Befürchtungen aus dem Weg: "Wir haben deshalb so viele Boxen aufgestellt, damit wir an jedem Platz einen guten Klang haben, es aber nicht zu laut ist", sagt er und hofft an Sommertagen bis zu 300 Leute gleichzeitig im neuen Beachclub begrüßen zu können. Und dort sollen dann auch regelmäßig DJs auflegen – von ihm selbst bis zu solchen, die aus Ibiza eingeflogen werden. Aber auch hier verspricht er: "Um 22 Uhr ist Schluss." 

Der alte Seehof in Stubenberg wurde komplett abgerissen
Der alte Seehof in Stubenberg wurde komplett abgerissen © (c) Harald Hofer