Alles schon da gewesen? Nichts Neues? Diese Nominierten lassen ihren Ideen freien Lauf, sind mutig und innovativ. Das macht sie zu Newcomern, Hoffnungsträgern und vor allem Vorbildern.

Anna Majcan

Eine von ihnen ist Anna Majcan aus Bad Radkersburg. Mit ihren 23 Jahren ist sie bereits Unternehmerin und ließ auch schon mit Projekten aufhorchen – etwa „Catcalls of Graz“. Die Initiative kämpft gegen sexuelle Belästigung. In der Region fällt sie mit kulinarischen Events auf: Ihre Pop Up Gschichtln wurden da etwa bei einem Picknick am Alpakahof genossen. Aktuell verköstigt die Foodstylistin im Rahmen von „Eat the Farm“, die mit kulinarischen Workshops verbunden sind. „Ich wollte das, was ich so gerne mache, einfach durchziehen“, erklärt sie, warum sie sich schon in jungen Jahren, nach dem Tourismuskolleg, selbstständig gemacht hat. Außerdem: „Es ist gigantisch, was wir alles haben. Wenn wir unsere regionalen Produkte so pushen, dass sie internationale ersetzen, schaffen wir schon viel.“

Anna Majcan
Anna Majcan © Julia Schuster

Magdalena Kreil, Lukas Cwikl und Georg Hörmann

Die Liebe zur Natur, der Drang, etwas zu verändern und nicht zuletzt der Zufall brachten Magdalena Kreil, Lukas Cwikl und Georg Hörmann dazu, 2020 gemeinsam das Permakultur-Projekt „Edelsgraben“ ins Leben zu rufen. Die drei Studierenden an der Wiener Universität für Bodenkultur renaturierten eine Ackerfläche im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Riegersburg.

Magdalena Kreil, Lukas Cwikl und Georg Hörmann
Magdalena Kreil, Lukas Cwikl und Georg Hörmann © KK

Damit holten sie sich heuer drei Preise – darunter auch die Silberdistel, den Biodiversitätspreis des Landes. Mit so viel Aufmerksamkeit hat das Trio nicht gerechnet. Ihre Botschaft ist klar: „Es muss ein Umdenken im Umgang mit unserer Erde stattfinden. Die Lösungen sind da, wir wollen und müssen sie auch umsetzen.“

Sarah Schmidt

Sarah Schmidt
Sarah Schmidt © Nicole Schneeberger

Auf dem besten Weg, international bekannt zu werden, ist Sarah Schmidt aus Weiz. Innerhalb von drei Monaten konnte das erst 16-jährige Model mehr als 20 Jobs in Österreich an Land ziehen, darunter eine regionale Kampagne für VW. „Ich wollte am Anfang gar nicht so recht modeln, dann habe ich mir gedacht: Warum nicht?“ Entdeckt wurde sie von der steirischen Make-up-Artistin Michaela Paller und von der Kärntner Fotografin Dana Nais-Messner. Wenig später nahm sie die spanisch-amerikanische Agentur 1st-Place-Models unter Vertrag. Zuletzt war Schmidt in Venedig und Mailand und modelt mittlerweile hauptberuflich. Schmidts Ziel? „Ich möchte nach New York.“

Alexander Kalcher

Mit dem Konzept „Alex2Go“ machte sich Alexander Kalcher aus Weiz selbstständig. Er war Küchenchef im Gasthaus „Strobl“ und kocht nun Essen im Glas. Suppen, Hauptspeisen, Beilagen und Desserts – alles was das Herz begehrt kann man sich online bestellen und sich in seinem Verkaufsraum in der Garage abholen oder liefern lassen. Kochen machte dem 30-Jährigen schon immer Spaß. Seit dem Start in die Selbstständigkeit hat sich viel getan: „Den Verkaufsraum gestalten wir gerade um. Er wird schöner und praktischer“, erzählt Kalcher. Auch über ein eigenes Lokal hat er nachgedacht: „Derzeit möchte ich aber bei der Gläserproduktion bleiben und dazu Catering anbieten. Vielleicht auch Kochkurse“, so Kalcher.

Alexander Kalcher
Alexander Kalcher © (c) NINA HLADIL

Christoph Kalcher

Auf Rind und Büffel ist der Hartberger Jung-Optiker Christoph Kalcher gekommen. Er fertigt maßgeschneiderte Brillen aus den Hörnern der Vierbeiner. Dabei hat er sich der Präzisionsarbeit mit der Hand verschrieben. Aus dem Horn des toten Tieres entstehen individuelle Brillenunikate. Rund 20 Arbeitsstunden wendet der 26-Jährige auf, bis die „Maßanzüge fürs Gesicht“, wie er sie nennt, seiner Zufriedenheit entsprechen.

Christoph Kalcher
Christoph Kalcher © Franz Brugner

Um seinen Produkten auch Regionalität zu verleihen, setzt er seit Kurzem auf das Horn heimischer Rinder. Und punktet mit ihnen besonders in der kalten Jahreszeit: „Sie fühlen sich auch bei winterlichen Minusgraden nie kalt an, sondern passen sich der Eigenschaft des jeweiligen Hauttyps an.“