Herr Wehr, Russland hat die Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien eingestellt, die Großhandelspreise für Gas, aber etwa auch Strom sind in den vergangenen Wochen in die Höhe geschossen und ein Ende des Krieges in der Ukraine ist momentan eher eine vage Hoffnung - wie sehr fürchten Sie um die leistbare Wärme- und Stromversorgung in der Region?
MANFRED WEHR: Das ist natürlich eine sehr komplexe Frage. Was ich jedenfalls sagen kann: Ich bin sehr froh, dass wir die Abwärme der Zellstoff Pöls im Aichfeld zum Heizen nutzen. Der damalige Vorstand von Zellstoff Pöls, Kurt Maier, und ich haben das ja gemeinsam mit weiteren Akteuren vor mehr als zehn Jahren vorangetrieben - nicht ohne Risiko. Aber heute bringt uns das mehr Klimaschutz und Unabhängigkeit. Bei Betrieben im Bezirk Murtal gibt es allerdings teils noch große Abhängigkeit vom Gas. Und was den Strom anbelangt, haben wir heute Großhandelspreise, wie ich sie in 27 Jahren in dieser Branche noch nie erlebt habe - und wie ich sie mir auch nicht vorstellen habe können.