Verstörte Kalbinnen, die „ihren“ Bauern nicht mehr kennen, eingeschüchtert winselnde Jagdhunde, Rotwild, das herunter in den Graben zieht. Ausgebrochene Rindviehherden, verzweifelte Landwirte, die sich scheuen, ihre Tiere auf die Alm zu treiben. Verdächtige Spuren. Was geht da vor im Raum Seetaler Alpe, ist der Bär los? Nein, der Wolf. Oder mehrere – zumindest sprechen etliche Indizien dafür, gesehen hat die geschützten Wildtiere bisher niemand. „Seit 25 Jahren treibe ich mein Vieh auf die Alm in St. Wolfgang am Zirbitzkogel, 30 Kalbinnen diesmal. Ihr Verhalten hat mich schockiert, sie sind auf mich losgegangen“, erzählt Matthias Enzinger aus Maria Buch. Erst meinte er, selbst Fehler gemacht zu haben. Richtig böse seien die Tiere geworden, sind ihn angeflogen. „Wie wenn du einen Stierkampf in Spanien siehst, so musst du dir das vorstellen.“
Enzinger brachte einen Teil zurück in den heimatlichen Stall.