Die Geschichte rund um das geplante Asylquartier ist eine, die in Kapiteln erzählt wird. Scheibchenweise gelangten seit Bekanntwerden der generellen Pläne am 15. Juli Details an die Öffentlichkeit. Seit der Vorwoche gibt es – zumindest theoretisch – einen Starttermin, nämlich den 1. Jänner 2023. Dass dieser Termin hält und tatsächlich die ersten von 250 Asylwerbern in Kindberg einziehen, glaubt die kommunale Politik in Anbetracht des baufälligen Gebäudes allerdings nicht.

Geht es nach Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), sind vor allem "Sanierungsmaßnahmen der sanitären Infrastruktur sowie der Küche" erforderlich. Das geht aus einer Anfragebeantwortung der Freiheitlichen hervor. Nähere Angaben bezüglich Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen könne Karner zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht geben. Dass die Wahl auf das frühere Landespflegeheim fiel, sei kein Zufall, so Karner: "Aufgrund der vormaligen Nutzung des Objektes als Pflegeheim eignet sich die Liegenschaft insbesondere für die Unterbringung vulnerabler Gruppen."

Wenig angetan über die Ausführungen Karners, der die 18 Fragen – darunter auch jene zum Personalbedarf – nur sehr allgemein beantwortet, zeigt sich der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Hannes Amesbauer. "Weder will Minister Karner über die wohl horrenden Kosten für die Sanierung des Gebäudes Auskunft geben, noch nennt er sicherheitspolitische Schritte im Zusammenhang mit der geplanten Errichtung der Unterkunft." Amesbauer hält dahingehend an seiner Meinung fest, "dass dieses Quartier nicht eröffnet werden darf".