Die Betroffenheit im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ist groß: Wie berichtet, war vergangenen Mittwoch ein Arbeitsunfall für einen beliebten Dachdecker tödlich ausgegangen. Es handelt sich dabei um den 53-jährigen Martin Bischof, der bei der Firma Franz Sajowitz KG in Kapfenberg beschäftigt war und als äußerst hilfsbereit galt. „Er war da, wenn Not am Mann war“, heißt es, wo man auch fragt.

Die Bestürzung ist nicht nur im privaten Umfeld groß – das Unternehmen, bei dem er schon als Lehrling begonnen hatte, holte nach Bekanntwerden des tödlichen Zwischenfalls sämtliche Arbeiter von den Baustellen zurück. Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten dann auch am Donnerstag frei. „Aufgrund eines Trauerfalls bleibt unsere Firma heute geschlossen“, hieß es auf den automatischen Anrufbeantwortern der Dachdeckerei und Spenglerei.

„Ein echter Universalmann“

„Es herrscht große Trauer, weil er so einsatzbereit und verlässlich war“, schildert Erwin Pichler, ein langjähriger Freund und Arbeitskollege. „Für ihn hat es keine Feiertage oder Nachtstunden gegeben“, erinnert er sich. Sogar bei einem Notfall am Heiligen Abend sei er ausgerückt. „Er war ein Routinier und Profi, ein Universalmann, er hat überall angepackt und vielen Menschen unter die Arme gegriffen.“

Ausgerechnet „sein“ Arbeitsgerät, eine Hebebühne bzw. ein so genannter Steiger, dürfte „Matt“, wie er bei allen hieß, zum Verhängnis geworden sein. Für den genauen Unfallhergang gibt es keine Zeugen – ein Kollege fand Bischof, der damit Material auf ein 16 Meter hohes Flachdach befördern wollte, abgestürzt neben dem Fahrzeug liegend. Sofort eingeleitete Erste-Hilfe-Maßnahmen, inklusive Defibrillator, blieben ohne Erfolg.

Die Verabschiedung findet am kommenden Donnerstag in Etmißl (Gemeinde Thörl) statt.