Seit zwei Generationen ist der Name Oberrosler in Leoben untrennbar mit dem Thema Textilreinigung verbunden. Diese bestens eingeführte "Marke" wollen Hannes Matscheko (51) und Christoph Kovacic (45), die den Betrieb Mitte 2021 von Kurt Oberrosler übernommen haben, jetzt weiter stärken. Die Unternehmer haben in Leoben mit der Textilreinigung Baumgartner, die in der Vordernbergerstraße daheim ist, zur selben Zeit einen weiteren Traditionsbetrieb übernommen.

"Das hat sich gut ergeben, als die Eigentümer als wahre 'Urgesteine' in der Branche etwa zur selben Zeit in Pension gegangen sind", sagt Matscheko, der selbst seit 22 Jahren auf dem Sektor tätig ist und in Graz insgesamt drei Textilreinigungen führt. Kovacic und er kennen sich schon seit langer Zeit, haben sich aber unternehmerisch erst mit der Oberrosler-Übernahme zusammengetan.

Derzeit sind die beiden dabei, einen "sanften Übergang" einer weiteren traditionellen Textilreinigung zu bewerkstelligen: "Im Jänner haben wir die Textilreinigung Dengg übernommen, die mit ihrer 'Putzerei Perfekt' Filialen in Bruck und Kapfenberg sowie eine Annahmestelle in Mürzzuschlag hat", erzählen Matscheko und Kovacic. Momentan arbeiten die langjährigen Eigentümer noch in den Geschäften mit.

"Alle haben Probleme, Nachfolger zu finden"

Zwölf Arbeitsplätze sichern Matscheko und Kovacic in den Geschäften in Leoben und im Mürztal: "Wie in fast allen anderen Branchen auch, haben in der Textilreinigung alle Probleme, Nachfolger zu finden", wissen die zwei Unternehmer, die ursprünglich aus Neumarkt sowie aus Groß St. Florian im Bezirk Deutschlandsberg stammen.

Kovacic ist auch stellvertretender Landesinnungsmeister für Mode- und Bekleidungstechnik - zu dieser Sparte gehört auch die Textilreinigung. Mit einem weiteren Unternehmen ist er für die Entwicklung und Fertigung von Elektromagneten zuständig.

Sie seien überzeugt, dass eine Textilreinigung als handfestes Handwerk "infrastruktur-relevant" sei: "Für uns ist wichtig, dass wir in der Region selbst unsere Dienstleistungen anbieten. Denn so können wir ein schnelles Service anbieten - und wer schnell hilft, hilft doppelt", bemerkt Matscheko.

"Ausgewiesene Fachkräfte in der Region halten"

Außerdem wolle man ausgewiesene Fachkräfte aus der Region in der Region halten: "Es hätte noch Interessenten für eine Übernahme von der Firma Oberrosler gegeben. Die hätten aber eine reine Annahmestelle aus dem Geschäft - also einen 'kalten Betrieb' - daraus gemacht. Das wollten wir auf keinen Fall", so Matscheko. Es sei ihnen "eine Ehre", den Firmennamen weiterführen zu können: "Das ist Vertrauenssache."

Vertrauenssache sei auch der Umgang mit den Kunden: "Man muss sich vorstellen, dass unsere Arbeit auch einen sehr privaten Charakter hat. Denn immerhin bringen die Leute ihre Kleidungsstücke zu uns, die sie zuvor auf ihrem Körper getragen haben", führt Matscheko aus.

Kräftig in maschinelle Ausstattung investiert

Kräftig investiert habe man in den "Maschinenpark" - so habe man zum Beispiel eine Desinfektionsanlage, die in der Lage ist, Rauchgeruch und Brandschäden aus Textilien zu bekommen. "Wir sind der Nachhaltigkeit verpflichtet - so sind unsere Reinigungssysteme geschlossene Systeme." Und in diesen geschlossenen Systemen würden die Betriebsmittel wieder aufbereitet.

Mit dem etwas verstaubten Begriff einer reinen "Putzerei" habe moderne Textilreinigung nichts mehr zu tun. "Wir sind Putzerei, Wäscherei, Bügelservice und Änderungsschneiderei in einem. Und wir betreuen nicht nur Privat-, sondern auch viele Gewerbekunden." So werden etwa auch Tisch- und Bettwäsche im große Stil bearbeitet.