Das letzte Mal, dass ich diesen Saal so voll erlebt habe, war bei meinem Maturaball“, begrüßt Klaus Pessenbacher, Leiter der Notfall- und Katastrophenmedizin der Steiermark, die im Innerberger Gewerkschaftshaus versammelten Anwesenden.

Der Anlass, der den Saal bis an den Rand füllte, war ein Informationsabend zur Gesundheitsvorsorge in Eisenerz – und die damit verbundenen Sorgen, Ängste und Zweifel der Betroffenen. „Heute geht es darum, sie über die Grundversorgung, welche wir in Zukunft in der Region haben werden, zu informieren. Wenn das, was hier und heute vorgestellt wird, tatsächlich auch so umgesetzt wird, haben wir in Eisenerz immenses Glück“, so Bürgermeisterin Christine Holzweber.
Vorgestellt wurde das Pilotprojekt des „Gesundheitsplans 2035“, welches in naher Zukunft mit der Eröffnung eines Gesundheitszentrums in Eisenerz umgesetzt wird.

Landesrat Christopher Drexler, Norbert Meindl, Geschäftsführer der Kurie „Niedergelassene Ärzte“, der Eisenerzer Arzt Uwe Bauer-Schartner, Verena Nussbaum, Obfrau der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse, Bernhard Remich und Michael Koren, Vertreter des Gesundheitsfonds, sowie Pessenbacher und Holzweber informierten und diskutierten mit dem Publikum.

Profitieren

Derzeit könne man mit den Mitteln des LKH die Eizenerzer Bevölkerung nicht mehr umfassend und wirksam versorgen, so Bauer-Schartner. In den Bereichen der chirurgischen und internistischen Versorgung, sowie der Betreuung der Ältesten und chronisch Kranken würde die Region immens von der Eröffnung des Zentrums profitieren. Auch Nussbaum, Meindl und Drexler plädierten für eine verbesserte, sichere und qualitativ hochwertige Grundversorgung, die den Eisenerzern mit dem Gesundheitszentrum zur Verfügung stehen wird.

Dennoch war die Skepsis der Anwesenden ob der Veränderung unschwer zu erkennen. Die Emotionen gingen hoch, als es um die Zukunft des Spitals in Eisenerz ging. Drexler gab ohne Umschweife Auskunft darüber, dass der Standort auf Dauer sicher nicht zu halten sei, aber derzeit alles beim Alten bliebe.
Für Holzweber ist das neue Gesundheitszentrum eine Chance: „Wenn alles so funktioniert und mit dem Telefonarzt während der Nachtstunden und den Visitenärzten aus der Region, sind wir so gut aufgestellt, wie noch nie“, erklärte sie.