Erst wenige Monate ist es her, dass Davis Kollmann (17) vergrößerte Lymphknoten an seinem Hals entdeckte. Nach einem Arztbesuch wurde er sofort ins Krankenhaus geschickt, wo ein großes Blutbild und eine Biopsie durchgeführt wurden. Am 30. Dezember 2024 bekam er schließlich die Diagnose: Lymphknotenkrebs. „Es war ein Riesenschock“, erinnert sich Mutter Krisztina Hujber.

Normalerweise besucht der junge Mann das BORG Monsberger in Graz und wohnt unter der Woche im Internat. Kurz vor der Matura wurde der 17-Jährige jedoch aus seinem Leben herausgerissen, musste die Schule pausieren und konnte nicht mehr als Tormann beim GAK U17 spielen. Aufgrund der Infektionsgefahr während der Chemotherapien, von denen Kollmann vier Blöcke durchführen musste, musste er im Umgang mit anderen Menschen besonders vorsichtig sein, erzählt Hujber. Als wäre das alles nicht genug, kam zu den ohnehin unangenehmen Nebenwirkungen der Krebstherapie akutes Nierenversagen hinzu.

„Als Mutter bricht es mir das Herz“, beschreibt Hujber ihren Gefühlszustand während dieser schwierigen und unsicheren Zeit. Kollmanns Mama und seine 24-jährige Schwester besuchten den jungen Mann nahezu täglich im Universitätsklinikum in Graz, wo er behandelt wurde. Kollmann habe die vergangenen Monate aber gut überstanden. Die letzte Chemotherapie hat er bereits hinter sich, ebenso wie die Enduntersuchung, bei der ein MRT und ein PET-CT durchgeführt wurden. In wenigen Tagen wird die Familie erfahren, ob der Krebs vollständig bekämpft wurde oder ob eine zusätzliche Strahlentherapie notwendig ist.

Davis Kollmann ist ein leidenschaftlicher Fußballer, sein Vater war der beliebte Stadionsprecher des DSV Leoben
Davis Kollmann ist ein leidenschaftlicher Fußballer, sein Vater war der beliebte Stadionsprecher des DSV Leoben © KK

Nicht der erste Schicksalsschlag

Die Familie habe immer versucht, die Herausforderungen mit einer positiven Einstellung zu meistern. „Die Heilungschancen bei Lymphknotenkrebs sind sehr gut und Davis ist körperlich sehr stark, er ist sehr sportlich“, erklärt seine Mutter. Im kommenden Jahr will der 17-Jährige die Klasse wiederholen und die Matura absolvieren. Danach wolle der leidenschaftliche Fußballer die Polizeischule besuchen, erzählt Hujber.

Es ist nicht der erste Schicksalsschlag, der die Leobener Familie trifft. Fünf Jahre zuvor war Vater Erwin Kollmann im Alter von 42 Jahren an einem Hirntumor verstorben. Davis Kollmann war zu diesem Zeitpunkt zwölf Jahre alt. Kollmann war als Stadionsprecher des DSV Leoben sehr beliebt und bleibt dem Fußballverein auch heute in Erinnerung. Aus diesem Grund wird am kommenden Wochenende ein Gedenk- und Benefizspiel unter dem Motto „Fußballer helfen Fußballern“ stattfinden. Die Spenden hierfür kommen dem 17-Jährigen zugute.

In den vergangenen Monaten verbrachte der 17-Jährige viel Zeit im Krankenhaus
In den vergangenen Monaten verbrachte der 17-Jährige viel Zeit im Krankenhaus © KK

„Fußballer helfen Fußballern“

Ins Leben gerufen hat die Aktion Helmut Hofer, ehemaliger DSV-Spieler. „Das Wichtigste ist, dass Davis wieder gesund wird“, erklärt Hofer seine Beweggründe. Neben dem Gedenkspiel für Erwin Kollmann gibt es auch ein Spiel des GAK U18 gegen den WAC Wolfsberg U18. Die DSV Legenden sowie die Global Kickers, von denen Erwin Kollmann Gründungsmitglied war, sind ebenfalls dabei. Ob das geplante Überraschungsspiel stattfindet, sei derzeit aufgrund der jüngsten Ereignisse in Graz nicht sicher.