Wenn sich tausende Enduro-Enthusiasten und Motorsportliebhaber rund um den Erzberg und das beschauliche Städtchen Eisenerz einfinden, dann ist es wieder Zeit für das Red Bull Erzbergrodeo. Schon seit Donnerstag laufen hier die Motoren wieder heiß. Und während die teilnehmenden Fahrerinnen und Fahrer beim Prolog am Freitag über das rote Geröll rasen und den Erzberg von einer ganz anderen Seite kennenlernen, haben die Besucherinnen und Besucher ebenfalls die Möglichkeit, einmal einen neuen Blick auf den Steirischen Brotlaib zu werfen.

Schon von weitem hört man die Rotorblätter der Hubschrauber. Es startet immer abwechselnd ein roter und ein weißer Helikopter in die Lüfte. Nach einem kurzen, aber doch intensiven Anstieg zu Fuß von der Action Arena aus, erreicht man den Heli-Port am Erzbergrodeo. Schon seit mehreren Jahren bietet hier das Luftfahrtunternehmen „Heli Austria“ zehnminütige Rundflüge an.

Mit einer Gruppe von fünf Passagieren hebt der Pilot ab. „Am Tag sind das zwischen 100 und 150 Leute pro Heli“, verrät Johannes Hettegger von Heli Austria und ergänzt: „Am Donnerstag waren wir nur mit einem Heli im Einsatz, ansonsten sind es zwei. Über das verlängerte Wochenende kommen wir so schon an die 1000 Leute.“ Pro Stunde werden um die 180 Liter Treibstoff verbraucht. Inzwischen landet der weiße Hubschrauber und die Rotorblätter drehen sich schnell. Das hat einen starken Wind zur Folge – Kappen und Mützen also gut festhalten.

Die Türe wird geschlossen und der Kollege am Boden gibt dem Piloten das OK zum Starten. Die Rotorblätter drehen sich schnell und immer schneller, bis der Heli schließlich abhebt. Im Bauch macht sich ein komisches Gefühl breit, doch die Aussicht lenkt davon sofort ab – Druckausgleich nicht vergessen!

Der Pilot zieht eine Schleife über das Erzbergrodeo-Gelände. Aus der Vogelperspektive wirkt der eiserne Riese plötzlich ganz klein. Doch nicht nur auf den Erzberg eröffnet sich ein völlig neuer Blick, auch Eisenerz, die umliegende Bergwelt und der Leopoldsteinersee sehen von oben ganz anders aus. Ein kleiner Wackler des Hubschraubers verunsichert an Bord, jedoch ist nach einem kurzen Augenblick wieder das Gleichgewicht gefunden. Der Heli schwebt regelrecht weiter und der Pilot steuert den türkisen See am Erzberg an, ehe er nach dem zehnminütigen Flug wieder am Ausgangspunkt landet.

Das Team von Heli Austria am Erzberg: Mario Reiter, Michael Sams, Dominique Brunner und Johannes Hettegger
Das Team von Heli Austria am Erzberg: Mario Reiter, Michael Sams, Dominique Brunner und Johannes Hettegger © KLZ / Vanessa Gruber

Großes Finale am Sonntag

Währenddessen versuchen die Fahrer den Erzberg zu erklimmen, um sich für das Finale des Red Bull Erzbergrodeos am Sonntag zu qualifizieren. Nur die besten 500 treten hier an – und nur ein Bruchteil schafft es bis ins Ziel. Manuel Lettenbichler will seinen vierten Sieg in Folge holen und damit der erste Extreme Enduro-Weltmeister werden. Aber die Konkurrenz ist unter anderem mit Trystan Hart, Graham Jarvis und Taddy Blazusiak hart.

Auch der deutsche ehemalige Motorradrennfahrer und ServusTV-Experte Stefan Nebel, der das Erzbergrodeo gemeinsam mit Philipp Krummholz kommentieren wird, sieht Lettenbichler in der Favoritenrolle. Seiner Meinung nach liegen die Herausforderungen am Erzberg sowohl bei der Fahrtechnik in dem schwierigen Gelände, als auch bei der Kondition.

ServusTV-Experte Stefan Nebel
ServusTV-Experte Stefan Nebel © KLZ / Vanessa Gruber