Überall wird mehr Transparenz eingefordert – zu Recht. Wirklich überall? Nein, denn im Asia Spa Leoben gibt es ganz offensichtlich zu viel „Glasnost“. Seit der Eröffnung der Bade- und Wellnessanlage vor 17 Jahren waren die Kabinen im Unisex-Umkleidebereich zu durchsichtig.

Und das von Anfang an offensichtliche Problem, das Badegäste in allen Altersgruppen und jederlei Geschlechts gleichermaßen irritierte und peinlich berührte, ist nach wie vor für viele nicht zufriedenstellend gelöst: Waren es in den ersten Monaten nach der Eröffnung wirklich fast durchsichtige Türen bei den Umkleidekabinen, sind diese nun zumindest dunkel foliert.

Nicht zu 100 Prozent blickdicht

Zweifellos wurde dadurch eine Verbesserung herbeigeführt, von hundertprozentiger Blickdichte kann aber noch immer keine Rede sein. Das bemängelte nun in der jüngsten Sitzung des Leobener Gemeinderats auch KP-Mandatarin Sandra Egger. „Die Türen der Umkleidekabinen sind nach wie vor zu durchsichtig“, kritisiert sie.

Vor allem seien in dem von außen hereinscheinenden Gegenlicht für alle Badegäste im Umkleidebereich zumindest die Umrisse der Person gut zu erkennen, die sich gerade in der Kabine befindet und sich umzieht. „Das ist für alle unangenehm – für Kinder, Frauen oder Männer“. meint Egger. Die Kritik sei von vielen Seiten an sie herangetragen worden.

Michael Bäuml, Geschäftsführer der Asia Spa Betriebsgesellschaft
Michael Bäuml, Geschäftsführer der Asia Spa Betriebsgesellschaft © KLZ / Andreas Schöberl-Negishi

„Das Thema gibt es von Anfang an“, gibt Leobens Stadtamtsdirektor Willibald Baumgartner, der auch Prokurist vom Asia Spa ist, unumwunden auf Eggers Anfrage zu. „Ich nehme es aber auf jeden Fall noch einmal mit“, verspricht er. „Spannend, dass dieses Thema jetzt wieder aufgeht. Nach der zusätzlichen Folierung waren wir der Meinung, dass die Sache gelöst ist“, so Michael Bäuml, Geschäftsführer der Asia Spa Betriebsgesellschaft, auf Anfrage der Kleinen Zeitung.

Man werde sich der Sache aber jedenfalls so schnell wie möglich annehmen, sagt er: „Wir werden das besprechen, das sollte kein Thema sein und diese Türen gegen blickdichte Türen auszutauschen.“ Man habe stets die volle Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden im Auge: „Wir werden das besprechen und Abhilfe schaffen“, so Bäuml.