Stimmgewaltig ist Leobens Stadtpfarrer Markus Plöbst. Gar kein Zweifel. Bei der Trauerfeier am Friedhof der Pfarrkirche Proleb allerdings reichte sein Organ trotzdem nicht aus, um sich bis in die hintersten Reihen tatsächlich Gehör zu verschaffen.

Ein klarer Fall für ein Mikrofon und eine Lautsprecheranlage. Ersteres war zu Allerheiligen am 1. November noch vorhanden, als die Trauerfeier um 13.30 Uhr startete. Von dem großen Lautsprecher, der den Friedhof mit den Worten des Pfarrers beschallen sollte, war allerdings keine Spur.

Mehr als drei Stunden lang unbeaufsichtigt

„Wir haben den Lautsprecher gegen 10 Uhr am Vormittag herausgeräumt und aufgestellt. Bis zum Beginn der Feier war er dann unbeaufsichtigt“, erzählt Leopold Klein, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, verzweifelt. Er habe seinen Augen nicht getraut, als der zehn Kilogramm schwere Lautsprecher samt dem massiven Ständer verschwunden war.

Leobens Stadtpfarrer Markus Plöbst musste sich bei der Trauerfeier am Proleber Friedhof auf seine reine Stimmgewalt verlassen
Leobens Stadtpfarrer Markus Plöbst musste sich bei der Trauerfeier am Proleber Friedhof auf seine reine Stimmgewalt verlassen © Brigitte Schöberl

Klein hat den Vorfall mittlerweile auf der Polizeiinspektion Niklasdorf angezeigt: „Der Lautsprecher hat einen Wert von 2000 Euro“, seufzt Klein.

Hoffnung auf Beobachtungen von Zeugen

Er hege aber die Hoffnung, dass ein Zeugenaufruf Licht ins Dunkel bringen könne: „Es muss doch irgendwer gesehen haben, dass jemand den Lautsprecher mitgenommen hat“, so Klein. Dem kann Stadtpfarrer Plöbst nur zustimmen: „Es war zu Allerheiligen auf den Friedhöfen natürlich viel los – und auch um diese Zeit herrschte Hochbetrieb.“

Und gerade heuer sei in Proleb besonders viel los gewesen. Er schätzt, dass gut 500 Leute bei der Trauerfeier waren. Jetzt hoffen Klein und Plöbst auf sachdienliche Hinweise über den Verbleib des Geräts.