Die abgeschlagene China-Deko an der Fassade zeigt es noch deutlich: Hier in der Theodor-Körner-Straße 40, gleich beim Hasnerplatz, war bis vor kurzem ein gutes altes China-Restaurant. Davon blieb zumindest im Inneren nichts übrig: Die Familie Ye hat das Lokal völlig umgebaut, im neu gestalteten „Wokano“ geben jetzt helle Farben und moderner Look den Ton an.

Am Montag wurde das Lokal neu eröffnet, und ein paar Tage später saßen wir schon für einen ersten Test drin. Erster Eindruck: Die Einrichtung ist top, das Restaurant ist wirklich schön geworden und am frühen Abend auch schon gut gefüllt, der Hasnerplatz mit der Pädagogischen Hochschule scheint auf so etwas gewartet zu haben. Nur etwas zugig ist es, weil aus unerfindlichen Gründen die herein strömenden Gäste die Tür nicht zumachen wollen.

Fertig abgepackt und fertig zum mitnehmen

Menükarten gibt es keine, die Gerichte stehen einerseits fertig abgepackt in der Vitrine (Sushi und Maki ab 6,60 Euro pro Box, Edamame, Kimchi, vietnamesische Sommerrollen und zur Nachspeise Mochi oder Obstsalat).

An der Selbstbedienungs-Theke gibt's zudem Suppen (3,20 Euro), Frühlingsrollen und Shrimp Tempura, Herzstück des kulinarischen Angebots sind aber Bowls zum selbst Zusammenstellen - die gibt's um 7,90 Euro in etwas kleiner und 9,90 etwas größer, in der großen Variante kann man neben der "Base" (3 Sorten Reis oder Nudeln) zwei Hauptzutaten, die seltsamerweise "Sides" heißen, auswählen, sonst eine. Zum Aufpeppen stehen noch (zu) kleine Schälchen mit Koriander, Röstzwiebeln, Jungzwiebel, Erdnüssen, Sesam oder Chiliflocken bereit und ein paar Standard-Saucen.

Ein bisserl ein Etikettenschwindel

Wir entscheiden uns für Premium-Jasminreis mit Mapo Tofu (angeblich scharf) und Black Pepper Beef und Gebratenen Reis mit gebackenem Gemüse. Und sind erst einmal skeptisch - ist das wirklich eine Bowl, deren Reiz ja aus den vielen zusammengewürfelten Zutaten besteht? Oder einfach traditionelles chinesisches Essen, ein bisschen modern aufgepeppt? Die Antwort: Es ist eigentlich zweiteres. Es schmeckt wie beim Chinesen, was ja an und für sich nichts Schlechtes ist - der Tofu ist nur etwas fad und nicht wirklich scharf, das Black Pepper Beef schmeckt ganz okay, ist aber keine Offenbarung. Ähnliches gilt auch für die Sushi - für ein schnelles Essen zwischendurch total okay, mehr aber nicht.

Letzterer Satz gilt auch für unser Fazit: Es ist geschmacklich in Ordnung, preislich sehr fair und geht schnell - alles Gründe, warum das Wokano trotzdem gut gehen wird, auch wenn das Bowl-Konzept ein bisserl ein Etikettenschwindel ist. Geöffnet ist übrigens täglich (!)

Wokano in Graz-Geidorf: Kontakt und Öffnungszeiten

Wokano, Theodor-Körner-Straße 40,
8010 Graz.
Täglich von 11 bis 21 Uhr.
Tel. +43 664 188 58 58.
www.wokano.at