Aufgeflogen ist der versuchte Drogenschmuggel schon am 14. Februar. Ein Grazer DJ (40) soll laut Berichten in mehreren argentinischen Medien am Flughafen Ezeiza in Buenos Aires aufgeflogen sein. Er wollte demnach im doppelten Boden seines Koffers drei Pakete MDMA ins Land schmuggeln. Aus der synthetischen Substanz wird auch die Partydroge Ecstasy hergestellt. Die Festnahme erfolgte sofort, inzwischen gab es auch eine Haftprüfungsverhandlung.

Das Außenministerium bestätigt auf Anfrage der Kleinen Zeitung "die Verhaftung eines österreichischen Staatsbürgers in Argentinien". Die Österreichische Botschaft in Buenos Aires stehe mit dem Inhaftierten in Kontakt. Wie bei solchen Verhaftungen im Ausland üblich, leisten die Vertretungen konsularische Unterstützung, wenn das von den Betroffenen gewünscht ist, auch im Rahmen von Haftbesuchen oder mit Unterstützung bei der Suche nach einem Rechtsanwalt. Nähere Details kann und darf das Ministerium zu dieser Causa aber nicht kommunizieren.

Marktwert von fast 440.000 Euro

Insgesamt haben die Behörden bei dem gebürtigen Salzburger 7760 Gramm an MDMA sichergestellt, den lokalen Marktwert beziffern argentinische Newsportale unter Berufung auf die staatliche Zolldirektion mit 45.000 US-Dollar pro Kilo. Bei der Reinheit und Menge – es könnten bis zu 31.000 Pillen daraus produziert werden – hätte man in Argentinien bis zu 465.000 US-Dollar am Verkauf der Droge verdienen können, heißt es weiter, das sind umgerechnet rund 438.000 Euro.

Bewährungssumme: 50 Millionen Pesos

Seit Anfang März ist offenbar auch klar, dass der 40-Jährige weiter in Haft bleiben muss, die Bewährungssumme ist mit 50 Millionen Pesos angesetzt worden, das sind umgerechnet rund 233.000 Euro. Als Haftgründe sind Verdunkelungs-, Flucht- und Verabredungsgefahr mit möglichen weiteren Mittätern genannt. Der Strafrahmen für derartige Drogendelikte liegt in Argentinien zwischen vier und 16 Jahren.

Der Grazer wollte nur fünf Tage in Argentinien bleiben

Die argentinische Justiz vermutet, dass die Droge, die der DJ ins Land gebracht hatte, zum Verkauf bestimmt war. Der Grazer wollte offenbar nur kurze Zeit in Argentinien bleiben. Er reiste am 14. Februar an und hatte ein Rückflugticket in die Niederlande für den 19. Februar gebucht. Dazwischen lagen im Land Termine für die Karnevalsfeste und es war Hochsaison für Elektromusikfestivals. Weiters habe er nur eine Nacht in einem Hotel gebucht, wo er sonst bleiben wollte, war den Behörden nicht bekannt.

Ermittler wollen möglichen Mittätern aufspüren

Die Ermittler gehen davon aus, dass der DJ nicht allein gehandelt habe. Noch gibt es aber keine Hinweise auf andere Beteiligte. Die Analyse der beiden Handys, die der 40-Jährige bei sich hatte, soll nun zu weiteren möglichen Tätern, vor allem auch den Kontakten in Argentinien führen.