Sie sind derzeit in aller Munde – buchstäblich wie im übertragenen Sinne: Seit die EU offiziell erlaubt hat, die "Hausgrille" als Lebensmittel zu verwenden, debattiert man auch in der Steiermark über Insekten am Speiseplan. Dabei kann man Mehlwürmer, die Wanderheuschrecken und auch den Buffalowurm längst in verschiedenen Varianten kaufen. Und schmausen.
Teilweise aber hat diese aktuelle Debatte kuriose Folgen: Offenbar geht so mancher Zeitgenosse mittlerweile davon aus, dass es ab sofort üblich sei, dass Insekten im Handel und in der Gastronomie auch tatsächlich eingesetzt werden. Nur so kann man sich bei der Grazer Traditionsbäckerei Sorger erklären, warum sich jüngst Anrufe und schriftliche Anfragen dazu massiv häuften. "Manche fragen bloß nach, in welchen unserer Brote nun Insekten stecken. Wir haben aber auch schon massive Kritik geerntet, warum wir so etwas tun", schüttelt Albin Sorger-Domenigg im Gespräch mit der Kleinen Zeitung den Kopf. Denn: Sorger hat bislang keinerlei Insekten verarbeitet und wird das auch in naher Zukunft nicht tun.

Um aber diese Welle zu brechen und die teilweise Verunsicherung aufzulösen, hat Sorger nun auf den sozialen Medien eine Kampagne zur Klarstellung gestartet: "Wir schätzen Insekten, ihre Aufgaben für unseren Lebensraum und ihre Zukunft in der Lebensmittelbranche – in unseren Produkten bieten sie allerdings keinen Mehrwert für die Qualität oder den Geschmack."