Am Orange sollten sich die ersten Fahrgäste, welche bald die Testkästchen entdecken werden, nicht stoßen. Die Farbe der neuen Ticketautomaten in Grazer Bussen wird sich noch ändern, ihre Aufgabe indes nicht: Mit dem automatischen Ausspucken von Karten will die Holding Graz jenes Service, das in Trams längst Alltag ist, auch in Bussen bieten – und Lenkerinnen wie Lenker 2023 endgültig entlasten.

Als die Pandemie aus Hygienegründen den Verkauf durch Buslenker untersagte, blieb ein Aufschrei aus. Weil Senioren ohnehin meist Dauerkarten besitzen – und auf andere Passagiere nicht nur Trafiken und Automaten an Haltestellen warten. „25 Prozent aller Tickets werden bereits über unsere Handy-App ,Graz Mobil’ verkauft“, betonen die Holding-Vorstände Wolfgang Malik und Mark Perz.

Also gab die Politik grünes Licht für eine Ausschreibung, welche die Firma Krauth gewann. Deren erste Automaten werden nun im Jänner in Bussen installiert, bis zum Sommer will man alle 180 Fahrzeuge damit ausrüsten. So wie künftig können Gäste probeweise Stunden- und Tagestickets (auch ermäßigte) für die Zone 101 sowie samstags und sonntags das „Freizeitticket“ lösen – per Kartenzahlung, weil Bargeld-Automaten mehr Platz bräuchten. Dieses Service im Bus sei ihm als Verkehrsverbund-Chef „ein besonderes Anliegen gewesen“, so Peter Gspaltl. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) sieht darin auch eine Motivation zum Umsteigen.

Neue Straßenbahnen: Finale Gespräche laufen

Parallel biegt die Beschaffung neuer Straßenbahnen für das Jahr 2025 in die Zielgerade: Im Jänner führen Holding-Verantwortliche hintereinander finale Gespräche mit Vertretern jener Produzenten, die bei der Ausschreibung aufzeigten. 62 Millionen Euro sind für 15 Trams (plus Option auf 40 weitere) reserviert – trotz Budgetkrise, heißt es im Büro von Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ). Dem Vernehmen nach hätten sowohl Siemens als auch die Firma Alstom (übernahm Bombardier) gern den Auftrag.