Im Zentrum der slowakischen Hauptstadt Bratislava hat ein Angreifer am Mittwochabend vor einer Bar zwei Männer erschossen und eine Kellnerin schwer verletzt. Das Lokal, vor dem die beiden Männer erschossen wurden, ist ein Treffpunkt der LGBTI-Szene und bewirbt sich selber als "lovely gay bar in Bratislava centre".

"Diese furchtbare Tat ist ein Angriff auf alle von uns - mehr denn je müssen und werden wir, auch über Grenzen hinweg, gegen jede Form von Hass und Gewalt einstehen!", zeigte sich der LGBTIQ-Sprecher der SPÖ, Mario Lindner, entsetzt.

In Graz wird Freitagabend nun zur Mahnwache für die Opfer von Bratislava am Hauptplatz geladen: Die RosaLila Pantherinnen, die Grünen und Alternativen Studierenden, die Organisation FEM, Queer Friday und CSD Graz rufen ab 19 Uhr dazu auf, gemeinsam der Opfer in der Slowakei zu gedenken. "Als Ausdruck unserer Trauer kommen wir schwarz gekleidet. Als Symbol unserer Verbundenheit zünden wir Kerzen an. Als Zeichen der Liebe tragen wir den Regenbogen in unseren Händen", heißt es im Aufruf auf Facebook.

Der Todesschütze hat sich in sozialen Netzwerken selbst zur Tat bekannt, ehe er sich vermutlich selbst tötete. Der 19-Jährige soll in der Nacht nach dem Verbrechen stundenlang Hassbotschaften gegen sexuelle Minderheiten und eine Art Manifest mit homophoben Inhalten auf Twitter und in einem anderen Netzwerk veröffentlicht haben.