Wenn man vom Land nicht mehr Geld bekomme, drohe die Zahlungsunfähigkeit. Mit diesem Hilferuf ging der Aktive Tierschutz letzten Herbst an die Öffentlichkeit. Der Verein und das Tierheim "Arche Noah" stünden mit dem Rücken zur Wand. Ein Jahr voller erbitterte interner Machtkämpfe später steht der Verein nun wohl tatsächlich vor dem Aus. Sollte nicht die öffentliche Hand doch rettend einspringen.
Das verdeutlicht der neue Obmann Hans Vollmeyer nach einem "enttäuschend verlaufenen Gespräch" mit dem Team des für den Tierschutz verantwortlichen Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ): "Auf unsere Bitte um Überbrückungshilfen, um eine Evaluierung unserer Kosten und eine Finanzierungssicherheit fürs nächste Jahr gab es nicht mehr als ein Achselzucken."

Grazer Bürgermeisterin ist die letzte Hoffnung

Die Folgen seien fatal. Nach dem Hickhack im Verein und mehrfachen Wechsel am Obmann-Sessel bekomme der Verein aktuell kein Geld von der Bank. Vollmeyer: "Wir können dem Personal die Septembergehälter weiter nicht auszahlen." Die Arche stehe vor dem Schiffbruch. Einen letzten Rettungsversuch skizziert der Obmann so: "Wir könnten unser Tierheim an die Holding Graz verkaufen und uns einmieten. So könnten wir die Zahlungsunfähigkeit abwenden, unsere Tiere betreuen und weiterarbeiten." Am Dienstag gibt es noch einen Termin bei der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Sie ist nun die letzte Hoffnung für das Arche-Team. Auch wenn Anton Lang dem Verein noch einen persönlichen Termin anbietet.

Gegenseite im Verein arbeitet weiter an Machtübernahme

Der interne Machtkampf ist indes nicht beendet. Die Rechnungsprüfer haben eine Generalversammlung einberufen, die binnen vier Wochen stattfinden müsste. Dort will die Gegenseite wohl den Versuch starten, ihrerseits wieder den Vereinsvorstand zu übernehmen. Obmann Vollmeyer blockt aber ab: "Derzeit kann ich diese Generalversammlung unmöglich abhalten. Ich hätte nicht einmal das Geld, um die nötigen Inserate für diese Einberufung schalten zu können."