Für viele Tierfans mag es wie ein Traumjob klingen: "Das Umbetten der Rehkitze in einen Transportkorb, das Hinaustragen des Kitzes aus der Wiese und das Herausheben des Kitzes aus dem Transportkorb an einem sicheren Ort in direkter Umgebung" sind die Aufgaben der freiwilligen Rehkitz-Retter, die derzeit von der Stadt Graz gesucht werden.

Zehn Männer oder Frauen braucht das städtische Veterinärmanagement, das die Drohnenpiloten der Stadt Graz ab ca. Mitte Mai bis Ende Juni wiederkehrend in den frühen Morgenstunden bei ihrer Arbeit unterstützt. Dann kommen nämlich die meisten Rehkitze zur Welt - aber auch die erste Mahd in der Landwirtschaft fällt in diese Zeit, was vielen Kitzen zum Verhängnis wird: Sie liegen versteckt im hohen Gras und haben bei Gefahr einen ausgeprägten Drückreflex - statt zu fliehen, drücken sie sich regungslos ins Gras. Vor Fressfeinden sind sie dank eines gut getarnten Fells und keiner Geruchsausdünstung gut geschützt - nicht aber vor den Mähwerken der großen und schnell fahrenden Traktoren, denen sie zum Opfer fallen.

30 Kitze im Vorjahr gerettet

Im Vorjahr wurde das Projekt Rehkitzdrohne in Graz erfolgreich ins Leben gerufen. Durch Drohnen, die mit modernen und hochauflösenden Wärmebildkameras ausgestattet sind, können Kitze in Wiesen und Feldern aufgespürt und folglich durch Menschenhand aus der Gefahrenzone getragen werden. "Insgesamt konnten damit 30 Kitze vor der Mahd in Sicherheit gebracht werden", sagt Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher. 50 Personenstunden der Ordnungswache wurden dafür eingesetzt, bei 101 Flüge (inkl. Trainingsflügen) wurden 82 km zurückgelegt.

Wer sich für den ehrenamtlichen Job des Bambi-Retters interessiert, kann sich per Mail an klaus.hejny@stadt.graz.at mit einem kurzen, aussagekräftigen Motivationsschreiben bis 25. April 2022 bewerben. Anfang Mai ist eine Einschulungsveranstaltung geplant, bei der die Helfer fachkundig instruiert werden. Voraussetzungen sind ein Alter von mindestens 18 Jahren, Tierliebe, frühes Aufstehen sollte kein Problem sein, dazu verkehrstechnische Mobilität und Geländegängigkeit.