Das war wirklich harter Asphalt, der hier gebohrt werden musste. Seit mehr als einem Jahrzehnt ringt die Stadtpolitik um eine Lösung für den Joanneumring, eine, die diese zentrale Verkehrsachse auch für Radfahrer öffnet. Jetzt liegt die Verkehrsplanung für den Abschnitt Eisernes Tor bis Raubergasse fertig vor, Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) bringt sie morgen als Infobericht in den letzten Verkehrsausschuss vor der Wahl.

Die Pläne für alle Verkehrsteilnehmer im Detail:

Für Fußgänger bleiben die breiten Gehsteige erhalten

Die Gehsteige bleiben in voller Breite erhalten, sprich: Für Fußgänger ändert sich durch den Umbau nichts. Das passt ganz in die Philosophie der Radoffensive, in der der neue Joanneumring Teil des Innenstadtringes ist: mehr Platz fürs Rad, ohne Fußgänger oder ÖV zu kannibalisieren. Für die historischen Vitrinen wird ein neuer Platz gesucht.

Radfahrer bekommen endlich eine eigene Spur am Ring

Radfahrer sind die größten Profiteure durch die Neuordnung. Bisher sind sie ja trotz der beachtlichen Straßenbreite dort schlicht nicht vorgesehen. Künftig wird der Radweg auf der Südseite verlaufen – rechts der Bäume stadteinwärts, auf der anderen Seite stadtauswärts. Damit docken die Planer an den bestehenden Radweg vom Opernring an. Und: Anstatt über den großen Radetzkyspitz zu fahren, biegen die Radler in die Raubergasse ein – und bekommen dort ebenfalls eine eigene Spur.

Dort enden dann die Detailplanungen, laut Radoffensive führt die weitere Route dann über die Kalchberggasse zur Mur und über einen neuen Mursteg zum Nikolaiplatz. Ob das so kommt, ist noch offen. Es hängt an der finalen Verkehrsführung für die Tramlinie 8 über den Griesplatz.

Öffi-Fahrer bekommen eine eigene Busspur

Auch die Busse bekommen in der vorliegenden Planung mehr Platz – nämlich den ganzen Ring entlang eine eigene Busspur.

Für Autofahrer gehen Parkplätze und eine Fahrspur verloren

44 Parkplätze gehen für die Radwege verloren, eine Fahrspur für die Busspur und Autofahrer können nicht mehr in die Raubergasse einbiegen. Den Pkw bleiben aber weiter zwei Fahrspuren.

Insgesamt wird laut Verkehrsplanung die Leistungsfähigkeit der Straße massiv erhöht. Bis zur Fertigstellung dauert es aber: Die Bauarbeiten werden an die Straßenbahn durch die Neutorgasse gekoppelt – Umsetzung 2023/24.