Die Grazer Kramperln sind nach fünf Jahren Pause wieder in Graz zurück – auf Initiative des KFG wurde im Jänner dieses Jahres ein Beschluss im Gemeinderat gefasst, den Krampuslauf in Graz wieder ins Leben zu rufen, René Neubauer veranstaltet das schaurige Spektakel am 16. November am Freiheitsplatz mit einigen Neuerungen in der Bucklkraxn. Eine davon ist offenbar vielen Krampus-Fans sauer aufgestoßen: Beim Krampuslauf wird nämlich Eintritt verlangt – zwar nicht viel, aber doch: Für Erwachsene kostet das Ticket (z. B. via Oeticket) 5,75 Euro, für Kinder bis zwölf Jahre jedenfalls 3,45 Euro. In anderen Orten wie etwa Schladming oder Oberaich sind Tickets für Krampusläufe durchaus üblich, in Graz zuletzt nicht.
In der Landeshauptstadt gingen deshalb die Wogen hoch, weshalb Neubauer am heutigen Donnerstag mit KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher sogar zu einer Pressekonferenz lud, um über Gerüchte und Unstimmigkeiten aufgrund des Ticketverkaufs aufzuklären – und sich gegen Vorwürfe zu wehren. „Es ist schön, dass der Krampuslauf Gesprächsstoff ist – aber in Bezug auf den Ticketverkauf steht das Gerücht im Raum, dass dieser eine gewinnorientierte Veranstaltung sein soll. Das ist und war nie das Ansinnen des Krampuslaufes, doch der Ticketverkauf ist aufgrund der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und der nicht ausreichenden öffentlichen Mittel für die Finanzierung notwendig geworden“, erklärt Schönbacher.
Aktuell herrscht für Veranstaltungen dieser Größenordnung Terrorwarnstufe 2, es ist daher ein Sicherheitskonzept notwendig und die Auflagen sind deutlich höher als in kleineren Gemeinden in Graz-Umgebung (die am Samstag teils schon in die Saison starten, Infos hier). Das Sicherheitskonzept sieht etwa gezielte Eingänge und Absperrungen vor, die natürlich Geld kosten. „Wir arbeiten seit rund fünf Monaten mit den Behörden zusammen – es sind alle wirklich kooperativ, aber die Kosten steigen nahezu wöchentlich“, erklärt Neubauer dazu. Die Eingänge zum Freiheitsplatz sind entsprechend gekennzeichnet und führen über die Hartiggasse, die Hofgasse sowie Ballhausgasse zum Freiheitsplatz.
Auch die kostenlosen Krampusläufe, die es bis 2019 gegeben hatte, waren nicht gratis, die Förderung allerdings deutlich höher. 2019 seien es weit mehr als 50.000 Euro gewesen, heuer nur die Hälfte. „Wäre nicht das ehrenamtliche Engagement der Perchtengruppen sowie des Veranstalters, könnte die Veranstaltung gar nicht stattfinden!“, erklärt Schönbacher, die selbst keine Budgetmittel in ihren Ressorts Bürgerinnenamt und Tierschutz zur Verfügung hat. Aus der Kultur gab es keine Fördermittel, aus dem Budget der Bürgermeisterin aber eine Subvention.
90.000 bis 95.000 Euro statt geschätzten 80.000 sollen die Kosten heuer betragen, rechnete man vor, 15.000 sollen über den Ticketverkauf hereinkommen – denn die Besucheranzahl ist mit 3.500 Besuchern begrenzt. Dazu kommt die Förderung seitens der Stadt sowie geringe Sponsoringbeträge – der Rest wird durch Eigenmittel des Veranstalters finanziert. René Neubauer ist froh, wenn der Krampuslauf zumindest nahezu kostendeckend ausfällt. „Wir haben selbstverständlich auch die Anrainer sowie Geschäftsleute am Freiheitsplatz informiert und mit ihnen im guten Einvernehmen Lösungen gefunden. Zwei Lokale schenken extra auf – das Café Mitte hat für seine Kunden, welche an diesem Tag etwas essen gehen möchten, eigene Zutrittskarten“, führt Neubauer aus.
200 Freikarten will man zudem für sozial schwache Familien sponsern. Details zur Ausgabe werden noch bekannt gegeben.