Ragnitzbad in Graz - Tischtennis und prämierte Pommes
Wenn die geeignetste Farbskala zur Hauttypbestimmung eine Käseplatte ist, ist der erste Sonnenbrand (trotz Gegenmaßnahmen) oft nur eine Frage der Zeit. Heuer war es im Ragnitzbad so weit. Das war aber das Einzige, das den Samstagsausflug getrübt hat. Die Entspannung beginnt dabei schon bei der Anreise mit dem Rad, wenn man im Schatten der Bäume dem Plätschern des Ragnitzbaches Richtung Osten folgt. Auf einer großzügigen Liegewiese bringen die Stammgäste die Tischtennisplatte zum Glühen, während am Kiosk frittierte Sonnenstrahlen über den Tresen gehen. Laut falstaff sind die Ragnitz-Pommes sogar die zweitbeliebtesten der heimischen Freibäder. (David Knes)
Naturbad Eggersdorf - Von Natur aus lässig
Lesen Sie bitte oben und unten bei den anderen Tipps weiter! Und dafür die hier folgenden Zeilen gar nicht so genau. Denn um ehrlich zu sein, will ich „mein“ Naturbad Eggersdorf eigentlich gar nicht anpreisen und lieber für mich behalten. Haben eh schon so viele andere Gäste die idyllische Anlage mit viel Holz und Grün und ausreichend Platz, das chlorfreie, nur durch Pflanzen und Kies gefilterte Naturwasser sowie die liebevolle Betreuung durch das Badeteam, Schmähführen inklusive, lieben gelernt. Aber zum Glück lesen Sie das alles eh nicht so genau. (Michael Saria)
Margerl - Das Stadtbad
Sag niemals Margaretenbad zu ihm. Nicht, weil es so klein ist und daher nur die Koseform Margerl verträgt (ok: deshalb auch), sondern weil es so heimelig ist, dass man mit dem Bad per Du sein muss. Hier braucht es keine schreienden Attraktionen: Wiese, Tischtennistisch, Becken – fertig. Das Margerl genügt sich und seinen Gästen selbst. Wo gibts das heute noch? Allein der gesperrte Beachvolleyballplatz (Rechtsstreit mit einem Anrainer) stört. Aber das wird schon wieder. (Gerald Winter-Pölsler)
Freibad des VGT - Ein Geheimtipp
Danke, dass man mit seinen Kindern sportlich(er) werden darf. Und sei es als Zuseher. Vom Eltern-Kind-Turnen bis zur Sportakrobatik, für uns bot sich der VGT in der Münzgrabenstraße an. Noch dazu, da der Turnverein über ein Freibad samt Sportbecken und Becken für Kinder verfügt. Stimmt schon, an heißen Schultagen ist selbst ein Sonnenplatz auf der Sitzbank Mangelware. Da entschädigt ein Eis von der kultigen Kantine. Und eben Untertauchen, Schwimmen, in der Stadt. Mitgliedschaft vorausgesetzt, am besten mit dem Rad kommen. (Thomas Rossacher)
Augartenbad - Willkommen in den Achtzigern
Gelb geflieste Liegepritschen, Waschbetontreppen, Blechpalmen, und die große Rutsche ist eingerahmt von Pelargonientrögen: Im Augartenbad sind die Achtziger noch quicklebendig. Auch im Gastobereich mit dem charmanten Namen Auplatz‘l lebt man die Eleganz vergangener Zeiten, der tiefengebräunte Gast von Welt trägt Goldketterl zum Tanga. Der immerwährende Verkehr auf der Augartenbrücke und die Wohnhäuser rundum vertiefen das Stadtbadgefühl, aber die Betonvollverkleidung rund um den Eingang verliert sich in Richtung Park bald unter altem Baumbestand. Auch an gut besuchten Tagen findet man hier verlässlich einen ruhigen Fleck; trotz Outdoor-Gym, Bodentrampolin, Kinder-Sandspielplatz. Kleinkind-, Fun- und Schwimmbecken (aktuelle Wassertemperatur: 25 Grad) bieten ordentlich Platz zum Schwimmen, erstaunlicherweise zieht man im großen Becken seine Bahnen üblicherweise quer statt längs - vielleicht, um den Kids auf dem Sprungturm (3 und 5 Meter) nicht ins Gehege zu kommen. Dafür sieht man vom Wasser aus die Grazer Möwen ihre Patrouillen über der Mur fliegen. Perfekt. (Ute Baumhackl)
Tiebersee bei Röthelstein - Kopf oben halten!
Liebe auf den ersten Blick war es keine. Nach dem zweiten und dritten Kennenlernen aber begann es zu knistern. Als Geheimtipp taugt der zehn Hektar große Tiebersee bei Röthelstein freilich nicht mehr, die Weitläufigkeit des Areals lässt aber auch an gut besuchten Tagen ausreichend Luft zum Atmen. Die Eintrittspreise für das seit 1987 als Badeteich geführte Gewässer sind gemäßigt, die Gastro überraschend vielseitig – egal ob im Seepavillon, von der Familie Tieber betriebenes Herzstück, oder im „Schluckerl“. Die Ostseite des Sees ist prädestiniert für Jungfamilien, mit Klettergerüst für Kleinere und Fußball-Käfig für alle Altersgruppen. Dringende Empfehlung: Beim Schwimmen immer den Kopf oben halten! Nur so kann der Blick auf die nahe Rote Wand genossen werden. (Markus Zottler)
Straßganger Naturbad - Plantschen ohne Chlor
In Graz abtauchen ist einfach – Bäder gibt es viele, kleine wie große. Besonders sticht aber jenes in Straßgang hervor. Nicht nur wegen des enormen Beckens mit einer Größe von 11.000 Quadratmetern. Vielmehr ist es das einzige Naturbad in Graz – mit einer Wassermenge von 22,5 Millionen Litern. Ganz ohne Chlor lässt es sich wunderbar abtauchen und oftmals, vor allem abends, wenn es ruhiger wird, neben Enten plantschen. Für Kinder und Jugendliche ist der Steg ein willkommener Sprungplatz, mehr Ruhe gibt es auf der großzügigen Wiese am Ende des Areals. Einschlafgarantie inklusive. Wer aber lieber wach bleibt, kann das Panorama der umliegenden Berge genießen. Am besten bei einem Eis. (Michael Kloiber)
Schwarzlsee - Schwimmen und strampeln
Für den schnellen Sprung ins kühle Nass am Ende eines langen Arbeitstags darf es aus praktischen Gründen gern das Margerl oder die Auster sein. Ist das Zeitbudget ein wenig üppiger, lässt sich Plantschen gut mit Strampeln verbinden. Rauf aufs Fahrrad, ab zum Schwarzlsee. Nein, so idyllisch wie am Leopoldsteinersee oder an einem Kärnter See ist es dort nicht. Dafür ist der Schwarzlsee vom Grazer Stadtzentrum mit dem Rad ruckzuck erreichbar. Ein Schattenplätzchen ist unter der Woche schnell gefunden. Am Ufer rechts von der Haupteinfahrt lässt sich der Autobahn-Soundtrack überraschend gut ausblenden. Radeln, Schwimmen, Lesen, Dösen, vielleicht ein wenig Actionkino im Wakeboardbereich machen die Miniauszeit komplett. (Andrea Rieger)