Viel Liebe brauchen sie, die Figuren, damit sie auch wirklich etwas hermachen. Und viele Helfer. "Wir sind einfach über die Jahre zusammengewürfelt", erzählen Cilli und Monika Köberl, während sie dem Schneemanngestell einen flauschigen Pelz auf- – oder eher in seinen Kopf stecken.


Bei Familie Freller in Altaussee wandern die unzähligen handgepflückten Blütenköpfe durch Dutzende Hände. Familienmitglieder, Freunde und auch Helfer, mit denen die Gruppe jedes Jahr erst zum Stecken wieder zusammenkommt, greifen hier zusammen. Vier Narzissen füllen jedes Loch des Hasengitters. Echte Altausseer Handarbeit.
"Die Blüten halten länger, wenn der Stiel lang ist, und sie fallen beim Transport nicht raus", erklären die Figurenstecker. Hat Gustl, so heißt der Schneemann, erst seine flauschige Schneedecke bekommen, kann es beim Umheben auf den Hänger für den Transport noch einmal brenzlig werden. "Als Kind habe ich schon mitgemacht, das ist mitgewachsen. Es macht einfach Spaß", sagt Barbara Freller.


Die Vorfreude, dem Schneemann Leben und Seele einzuhauchen, ist groß. Noch größer ist die Vorfreude, das Werk endlich wieder dem Publikum präsentieren zu können. Zwar hat die Steckrunde für das abgespeckte Fest ohne Publikum im Vorjahr auch eine Figur gesteckt – aber mit Publikum ist es doch etwas anderes.


"Zu viele haben wir nicht", beratschlagen sich Barbaras Mann Kurt und ihr Bruder Stefan. Obwohl stolze 70 Kübel parat stehen. Ein paar Blütenköpfe sind braun geworden und damit reif für den Kompost. Nur schneeweiße Köpfchen sollen dem Schneemann seine blütenweiße Schneedecke auf den kugelrunden Leib zaubern.


"Es wäre schön, wenn neue Gruppen anfangen", wünscht sich die Hausherrin. Doch bei dieser Steckrunde muss man sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen. Toni (7) und Miriam (11) sind schon sehr konzentriert bei der Arbeit und haben nicht viel Zeit. Wie oft sie schon mitgemacht haben? "Ganz oft eigentlich." Und warum? "Weil es Spaß macht."