Seit vor etwa zwei Wochen der 59-jährige Triebener Postenkommandant von seinem 46-jährigen Kollegen erschossen wurde, ist die Dienststelle in Trieben geschlossen. Und das bleibt sie voraussichtlich noch bis mindestens Ende des Monats, heißt es vonseiten der Polizei.

Wann und ob es zu einer Wiedereröffnung komme, sei noch nicht endgültig entschieden. Seitens der Landespolizeidirektion werde umfangreich geprüft, ob sich die Räumlichkeiten noch für den Betrieb eignen oder ob eine neue Dienststelle geschaffen werden soll.

Wollen Beamte wieder auf den Triebener Posten?

Ein Kriterium sei, dass es für die Beamtinnen und Beamten belastend sein könne, dort zu arbeiten, wo ihr Vorgesetzter auf so tragische Weise den Tod gefunden hat. "Um ihnen etwas Abstand zu geben, sind sie derzeit in Rottenmann stationiert", sagt Polizeisprecher Fritz Grundnig. Es seien jedenfalls alle im Dienst.

Ob sie wieder in die Triebener Räumlichkeiten zurückwollen, kann man bei der Polizei derzeit nicht sagen. Für eine entsprechende Betreuung durch den polizeiinternen Peer Support sei aber gesorgt.

Zur Tat geständig, Schweigen zu Motiven

Der 46-jährige Täter ist indessen weiterhin in Untersuchungshaft. "Er gibt die Schüsse zu. Aber was in ihm vorgegangen ist, als er die Waffe holen gegangen ist, dazu hat er nichts gesagt", berichtet Thomas Mühlbacher, Leiter der Staatsanwaltschaft Leoben.

Daher hat man ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben – "um mehr darüber zu erfahren, was der entscheidende Anlass war". Zudem erfolgen auch ein gerichtsmedizinisches, ein spurenkundliches und ein ballistisches Gutachten.

Bis erste Ergebnisse vorliegen, würde es noch dauern, erklärt Mühlbacher. Mit ein paar Wochen müsse man rechnen. Wenn der Abschlussbericht des ermittelnden Landeskriminalamtes Salzburg vorliegt, soll der 46-Jährige weiter einvernommen werden. "Er hat weiterhin die Möglichkeit, sich zu äußern, muss aber nicht."