Die Zeit für Aufschiebungen ist jetzt endgültig vorbei.“ Das waren Mario Kunaseks klare Worte bei seinem Besuch in der Kaserne Aigen am Mittwoch. Sein Erscheinen im Bezirk Liezen war einer der ersten Kasernenbesuche als Verteidigungsminister. „Mir ist das Schicksal von Aigen sehr wichtig“, so Kunasek, der von den Offizieren durch den Fliegerhorst geführt wurde. „Von meiner Seite gibt es ein klares Bekenntnis zu dem Standort“, meinte Kunasek und dürfte damit die Erwartungen so mancher im Umfeld der Kaserne erfüllt haben.

Auf den Einwand, dass den Erhalt auch schon Minister vor ihm versprochen haben, die Angelegenheit bis heute aber nicht geklärt ist, antwortete der Gössendorfer mit den Worten: „Zum Glück haben wir 2018 und der Minister heißt Kunasek. Wie gesagt: Ich stehe zum Standort.“

Bergung und Rettung

Wie die Kaserne in Zukunft aussieht, konnte der Neo-Minister aber nicht sagen. „Fix ist für mich, dass Aigen ein großes Einsatzspektrum hat, vor allem in der Bergung und Rettung.“ Je früher die Angelegenheit geklärt sei, desto besser.

Ein Eurocopter 145 der französischen Genderarmerie
Ein Eurocopter 145 der französischen Genderarmerie © Wikipedia/Aldo Bidini

Bekannt ist längst auch, dass die in Aigen stationierten Alouette-Hubschrauber nur noch bis 2023 betrieben werden können. „Eine Neuanschaffung dauert in etwa drei Jahre. Das heißt, spätestens in zwei Jahren muss es eine Entscheidung geben und die wird es geben, obwohl man über die Finanzierung natürlich erst reden muss“, so Kunasek. Aus Insiderkreisen war gestern zu hören, dass als Nachfolgehubschrauber Eurocopter 145 ins Auge gefasst werden – zwischen neun und zwölf Stück. Kunasek: „Es müssen jedenfalls für Aigen im Ennstal brauchbare Geräte her.“

Im Video: Im Gullinggraben bei Oppenberg wurde aus einer Alouette III heraus eine Lawine gesprengt.

Kunasek betonte, dass die Kaserne aber auch abseits der Fliegerei Bedeutung hat. Wie sieht es diesbezüglich mit einer Personal-Aufstockung aus? „Ich weiß, dass es Bedarf gibt. Die Rekruten aus Aigen sind systemrelevant, keine Frage.“ Diskutiert wurde gestern auch über mögliche Investitionen am Standort. So müssen Hallen noch fertiggestellt werden, wobei hier die Ausschreibung demnächst hinausgehen werde.