FPÖ-Obmann Herbert Kickl halte er als Koalitionspartner für die ÖVP "definitiv für nicht geeignet", sagt der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) in einem Interview in der Tiroler Tageszeitung. Und weiter: "Ein Kanzler Kickl ist für mich unvorstellbar – und ich werde mit Sicherheit bei keiner Gelegenheit einer solchen Lösung zustimmen." Selbst wenn die Bundespartei das wollte, ergänzte Drexler auf Nachfrage.
Auch in der Steiermark habe er das Ziel, die Zusammenarbeit mit der SPÖ fortzusetzen. "Mit dieser Ansage gehe ich in die Wahl", sagte Drexler der TT. Generell sehe er derzeit in der medialen Debatte zu stark den Fokus auf "Schwarz-Blau ante portas" – und er verweist dabei auf die Landesregierungen in Tirol, Kärnten und eben der Steiermark.
Dreikampf erwartet
Dort gehe weiterhin von einem Wahltermin "mutmaßlich im November 2024" aus, das habe er mit dem Regierungspartner so vereinbart. Dass es dann für die Volkspartei knapp werden könnte, ihre Spitzenposition zu verteidigen, verhehlt Drexler im Interview nicht. Er sehe die Steiermark als das, was man in den USA als "Swing State" bezeichnet. ÖVP, SPÖ und FPÖ seien schon bei der Landtagswahl 2015 praktisch gleich stark gewesen – "das wird eine Herausforderung für die Landtagswahl".
Der steirische FPÖ-Obmann Mario Kunasek reagiert irritiert auf das Interview. "Die Aussagen zu Herbert Kickl und einer Beteiligung der FPÖ an einer Bundesregierung sind inakzeptabel und entlarven das mehr als fragwürdige Demokratieverständnis von Christopher Drexler", so Kunasek in einer Aussendung am Dienstag.